Mikroplastik ist leider ein Thema, das uns in den nächsten Jahren verfolgen wird. Winzigste Partikel, Nanoplastik genannt, können die Blut-Hirn-Schranke überwinden, in unsere Zellen eindringen und sich in den Organen ablagern. Was sie dort anrichten, ist noch nicht genau bekannt, doch eines scheint jetzt schon klar: Gesund kann das nicht sein. Wie viel Mikroplastik befindet sich überhaupt in unserer Umgebung? Dieser Frage gehen Wissenschaftler auf der ganzen Welt mittlerweile nach und kommen zu erschreckenden Ergebnissen.


Die Luft in Auckland sieht völlig sauber aus. Ist sie aber nicht.

Die Messmethode war feiner als je zuvor

In der neuseeländischen Stadt Auckland nahmen die Forscher es ganz genau und maßen mit neuen wissenschaftlichen Methoden selbst die kleinsten Plastikpartikel in der Luft. Das ist auch gut so, denn je winziger die Teilchen sind, desto tiefer dringen sie in den menschlichen Körper ein und sind somit potentiell gefährlicher. Die Ergebnisse ihres Messprojekts veröffentlichten die Forscher im Fachjournal Environmental Science & Technology: 74 Tonnen Mikroplastik lagern sich pro Jahr in der Luft dieser einen Stadt ab, das entspricht einer enormen Menge von drei Millionen Plastikflaschen. Die früher in Paris, London und Hamburg gemessenen Werte liegen weit darunter, doch das hat nicht viel zu sagen. Die neue Messmethode in Auckland war erheblich feiner und damit ist keine Vergleichbarkeit gegeben.

Die meisten Partikel waren winzigklein – und gefährlich

Das neuseeländische Forschungsprojekt erfasste sogar noch Partikel mit 0,01 Millimeter Größe, und zwar durch eine neuartige chemische Methode: Die Wissenschaftler nutzten einen Farbstoff, der Licht emittieren kann. Umso kleiner die Partikel, desto mehr fanden die Wissenschaftler davon. Die meisten Teilchen bewegten sich in der Größenordnung von 10 bis 50 Mikrometer, größer als 100 Mikrometer waren nur etwa drei Prozent. »Künftige Arbeiten müssen genau quantifizieren, wie viel Plastik wir einatmen«, sagt einer der Studienautoren, Joel Rindelaub. »Es wird immer deutlicher, dass dies ein wichtiger Expositionspfad ist.«


Vielleicht sind die Bedingungen in Auckland besonders schlecht, weil sich in der großen Bucht stets Wellen brechen, die das Mikroplastik aus dem Wasser in die Luft übertragen. Mit etwas Glück sieht es in anderen Städten besser aus, doch das sollte Gegenstand weiterer Untersuchungen sein. Schlussendlich geht es darum, die Verschmutzungen wieder loszuwerden, und das ist ein Mammutprojekt mit nicht absehbarem Ende.

Quelle: spektrum.de

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