Forscher der Universität Wageningen in den Niederlanden haben erfolgreich Nutzpflanzen von simulierten Marsboden geerntet. Ganz im Stile des Filmes “Der Marsianer – Rettet Mark Watney” zeigen sie so, dass die Zucht von Nutzpflanzen auf dem Mars zumindest theoretisch möglich wäre. Kartoffeln und Erbsen auf dem Mars In “Der Mariner” wird der von Matt Damon gespielte Astronaut Mark Watney während einer Marsmission auf dem roten Planeten zurückgelassen. Eine Rettung ist erst nach deutlich über einem Jahr möglich, weshalb er auf dem roten Planeten überleben muss. In Zuge dessen pflanzt Watney in seinem Habitat Kartoffeln in der Marserde, die er mit seinem eigenen Kot düngt und mit Bakterien aus einer Bodenprobe der Erde versetzt. Das Team von Wieger Wamelink arbeitet bereits seit längerem daran, die Umsetzbarkeit dieses Szenarios zu eruieren. Für die Experimente nutzen die Forscher ein von der NASA hergestelltes Mars-Analog, das aus Vulkansand vom hawaiianischen Mauna Loa besteht. Dieser Sand wurde chemisch an die Eigenschaften des echten Marsbodens angepasst. Ganz ähnlich wie Mark Watney im Film setzten die Forscher dem Mars-Analog Erdbakterien sowie organisches Material hinzu. Für ein zweites Experiment säten die Wissenschaftler Tomaten, Erbsen, Roggen, Rettich, Lauch, Spinat, Salat, Kresse, Quioa und Schnittlauch. Als Dünger verwendeten sie geschnittenes Gras. Marsboden ist ergiebiger als Mondboden Die Ernte konnte sich durchaus sehen lassen. Die Pflanzen gediehen auf dem simulierten Marsboden nahezu genauso gut wie auf irdischer Vergleichserde. “Das war eine echte Überraschung für uns. Das zeigt, dass vor allem der Marsboden großes Potenzial hat, wenn er richtig vorbereitet und gut gewässert wird”, so Wamelink. Ein ähnliches Experiment auf simulierten Mondboden brachte nur rund halb so viel Biomasse hervor wie die beiden anderen Bodengruppen. Ein Problem gibt es mit dem “Marsgemüse” jedoch noch: “Die Böden enthalten Schwermetalle wie Blei, Arsen und Quecksilber und auch sehr viel Eisen. Unter bestimmten Bedingungen können die Pflanzen diese Giftstoffe aufnehmen und werden dadurch selbst giftig”, erläutert Wamelink weiter. Ein drittes Experiment, das im April 2016 beginnen soll, soll untersuchen, wie sich diese Belastung senken lässt. Allerdings benötigt das Team dafür noch Geldmittel, die unter anderem durch Crowdfunding hereinkommen sollen. “Sollten die diesmal ausgesäten Kartoffeln und Bohnen genießbar sein, werden wir alle Geldgeber zu einem marsianischen Mahl einladen, bei denen auch die auf Marsboden geernteten Gemüse serviert werden”, verspricht der Wissenschaftler weiter. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Pflanzenzucht auf dem Mars ist eine Herausforderung Mit dem Nachweis, dass der Marsboden theoretisch die Zucht von Pflanzen ermöglicht, ist das Problem von Pflanzenanbau auf dem Mars aber noch nicht gelöst. Die Pflanzen müssten außerdem von der kosmischen Strahlung auf dem Mars geschützt werden und können natürlich nur in Innenräumen mit Sauerstoff gedeihen. Aber auch die NASA beschäftigt sich mit der Pflanzenzucht auf dem Mars. Wirklich sicher werden wir natürlich erst sein können, wenn die erste Kartoffel direkt auf dem roten Planeten geerntet wird. Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter