Das Hamburger Startup Pydro hat eine Turbine entwickelt, die in den öffentlichen Wasserleitungen zum Einsatz kommen soll. Denn aktuell muss sehr viel Energie aufgewendet werden, um das Trinkwasser in alle Haushalte zu befördern – etwa für den Einsatz von Pumpen und Ventilen. Gleichzeitig ist fließendes Wasser aber natürlich auch eine Energiequelle. Der Rostocker Student Mulundu Sichone suchte daher nach einer Lösung, um zumindest einen Teil der Energie zurückgewinnen zu können. Seine Idee: Eine Turbine aus Schaufelrädern. Das durchfließende Wasser setzt die Konstruktion in Gang und sorgt für die Stromproduktion. In einem ersten Schritt könnte so zumindest der Energiebedarf der Pumpen und Ventile gedeckt werden. Später ist aber auch eine Einspeisung in das öffentliche Netz vorgesehen. Der Druck in den Leitungen kann effizient reguliert werden Zugleich wird durch die Installation der Turbinen aber noch ein zweites Problem gelöst. Denn der Verbraucher erwartet natürlich, dass der Wasserfluss beginnt, sobald der Hahn aufgedreht wird. Dies ist aber nur möglich, wenn ein konstanter Druck in den Rohren herrscht. Das Problem: Durch den dauerhaften Druck können feine Risse in den Rohren entstehen. Ein Teil des Trinkwassers geht dann ungenutzt verloren. In Deutschland sind dies Schätzungen zufolge rund sieben Prozent der Durchflussmenge. Weltweit liegt der auf diese Weise entstehende Verlust sogar bei knapp einem Drittel. Die Pydro Turbinen können aber auch geschlossen werden und so den Druck innerhalb des Rohrs regulieren – was letztlich für weniger Schäden sorgt. Positiver Nebeneffekt: Es müssen keine Druckminderer mehr eingesetzt werden, die ebenfalls Strom verbrauchen. Eine Förderung durch das EEG-Gesetz ist ausgeschlossen In der Vergangenheit musste Sichone mit seinem Startup aber auch schon einige Rückschläge verkraften. So wird die durch die Turbine gewonnene Energie nicht als Erneuerbare Energie im Sinne des EEG-Gesetzes anerkannt. Dementsprechend kann auch keine staatliche Förderung beantragt werden. Der Unternehmer hat daher sein Geschäftsmodell geändert. Er bietet den Wasserversorgern nun an, die Infrastruktur in unbewohnten Gebieten autark mit Strom zu versorgen. Auf diese Weise muss keine Stromleitung neu verlegt werden – was teilweise mit hohen Kosten verbunden ist. Zusätzliche Funktionen könnten dann nach und nach implementiert werden, so die Idee des Gründers. Die Serienproduktion der Turbinen soll im Jahr 2019 starten, die ersten Pilotprojekte sind zudem bereits in diesem Jahr angelaufen. Via: Pydro Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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