Hochgerechnet sol es im Jahr 2045 etwa 783 Millionen Menschen geben, die an Typ-1-Diabetes leiden. Ihre Bauchspeicheldrüsen produzieren zu wenig Insulin, sodas ihr Blutzucker nicht von selbst stabil bleibt. Bislang erhalten solche Patienten im Labor produziertes Insulin, das von genmanipulierter Hefe oder von Bakterien stammt: ein aufwändiges Verfahren mit überschaubarem Output. Knapp 800.000 Millionen Menschen in aller Welt damit zu versorgen, scheint unmöglich. Kühe könnten an die Stelle der Mikroorganismen treten. Lösen genveränderte Kühe das Insulinproblem? Hochaktives Brustgewebe der Kühe wie dafür gemacht! Schon heute herrscht in manchen Regionen der Welt Insulinknappheit, nicht jeder Typ-1-Diabetiker kann ausreichend versorgt werden. Dabei ist das künstlich hergestellte Insulin für immer mehr Menschen absolut überlebenswichtig! Forscher der University of Illinois at Urbana-Champaign (UIUC) haben sich nun überlegt, welches Lebewesen den kostbaren Stoff in deutlich größerer Menge produzieren könnte und kamen auf die Kuh. Ausschließlich das hochaktive Brustgewebe der Mutterkühe kommt dafür infrage, zur Insulinfabrik zu werden. Doch das müsste unbedingt menschliches Insulin sein, um volle Wirkung zu entfalten. Proinsulin erwartet – Insulin erhalten Die Wissenschaftler brachten deshalb menschliche DNA in zehn Kuh-Embryonen ein und verpflanzten diese in die Gebärmütter ganz normaler Kühe. Die Kälbchen wuchsen heran und wurden auf traditionellem Weg geboren. Eine der daraus entwickelten Kühe gibt nun tatsächlich Insulin-Milch, so berichten es die Forscher um Studienautor Matt Wheeler. Eigentlich rechnete Wheeler damit, ausschließlich die Vorstufe Proinsulin zu erhalten, das zur Aufreinigung und Weiterverarbeitung taugt. Tatsächlich aber enthielt die Milch 3 Teile biologisch aktives, menschliches Insulin und nur einen Teil Proinsulin. Die Kuh produziert das Insulin nur im Brustgewebe, es gelangt an keinen anderen Ort in ihren Körper. Der Stoff muss aus der Milch herausgefiltert und gesäubert werden. In einem Liter Milch befindet sich ungefähr 1 Gramm Insulin. Ein Holsteinrind bringt es auf 50 Liter Milch pro Tag, das wären 50 Gramm Insulin, die für 1.440.900 Injektionseinheiten reichen. Die Forscher möchten die wertvolle Kuh nun klonen und eine Herde daraus formen. Nur 100 von diesen Tieren könnten den Insulinbedarf der USA vollständig decken. Quelle: forschung-und-wissen.de Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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