Der Klimawandel dürfte auch in den nächsten Jahren regelmäßig für lang anhaltende Hitzewellen sorgen. Dies bringt eine Reihe von Problemen mit sich. Unter anderem beeinträchtigt die Hitze die Gesundheit der Bevölkerung. Mediziner raten daher dringend dazu, stets ausreichend Wasser zu trinken. Insbesondere für ärmere Personen ist dies draußen aber nicht immer so einfach möglich. Das Kabinett der Ampel-Koalition hat daher nun einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der Städte und Gemeinden zum Bau von mehr Trinkwasserbrunnen verpflichten soll. Begründet wurde dies neben der Gesundheitsvorsorge auch mit dem Umweltaspekt: Trinkwasserbrunnen können Plastikflaschen zumindest teilweise überflüssig machen. Ganz von alleine ist die Bundesregierung aber auch nicht auf die Idee gekommen. Vielmehr soll der aktuelle Gesetzesentwurf eine EU-Richtlinie zur Trinkwasserqualität aus dem Jahr 2020 umsetzen. Auch in den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen ist der Zugang zu sauberem Trinkwasser festgehalten.


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Ein Brunnen schlägt mit rund 15.000 Euro zu Buche

Aktuell gibt es in Deutschland rund 1.300 frei zugängliche Trinkwasserbrunnen. Bei mehr als 10.000 Städten und Gemeinden ist dies kein besonders guter Wert. In einem ersten Schritt sollen daher nun 1.000 weitere entsprechende Brunnen installiert werden. Grundsätzlich könnte sich die Bundesregierung auch noch einen deutlich stärkeren Ausbau vorstellen. Sie besitzt allerdings keine Weisungsberechtigung gegenüber den Kommunen. Diese wiederum verweisen auf die nicht unerheblichen Kosten. So werden für Bau und Betrieb rund 15.000 Euro veranschlagt. Die lokalen Wasserversorger wollen diese Summe nicht alleine tragen. Sie fordern daher eine finanzielle Unterstützung von Bund und Ländern. Bisher wurde hier aber noch nichts konkretes vereinbart. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft verweist zudem auf die Notwendigkeit einer umfassenden Wasserstrategie. So sollen Grün- und Sickerflächen dafür sorgen, dass mehr Wasser in der Stadt verbleibt.

Trinkwasser ist vor allem im globalen Süden ein Problem

Global betrachtet ist der Zugang zu sauberem Trinkwasser zudem noch einmal ein deutlich größeres Problem. So gehen Schätzungen davon aus, dass weltweit rund 771 Millionen Menschen keinen regelmäßigen Zugang zu einer sauberen Trinkwasserquelle haben. Die meisten Personen davon leben in den Schwellen- und Entwicklungsländern im globalen Süden. In den letzten Jahren wurden zahlreiche Ideen entwickelt, wie sich die Situation verbessern ließe. So wurden an tunesischen Schulen Generatoren entwickelt, die bis zu dreißig Liter Frischwasser aus der Luft gewinnen können. Auch innovative Entsalzungsanlagen wurden entworfen. Solche und ähnliche Entwicklungen wären auch zur Erreichung der Millenniumsziele der Vereinten Nationen von Bedeutung. Letztlich dürfte aber auch hier die selbe Frage wie in Deutschland zu klären sein: Wer übernimmt die anfallenden Kosten? Aktivisten fordern hier schon seit längerem auch ein größeres Engagement der Bundesregierung. Tatsächlich unterstützt das Entwicklungsministerium einige entsprechende Projekte. Mehr wäre aber natürlich immer möglich.


Via: taz

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