Umweltaktivistin weisen weltweit auf drohende Schäden hin, setzen sich für den Erhalt fast unberührter Landschaften ein und engagieren sich gegen all zu forsche Unternehmen und Regierungen. Sie stellen somit ein wichtiges Korrektiv dar, um der rein wirtschaftlichen Betrachtung von Projekten etwas entgegen zu setzen. Ein Bericht der Nichtregierungsorganisation Global Witness zeigt nun aber auch: In vielen Regionen der Welt geht dieses Engagement mit einer konkreten Gefahr für Leib und Leben einher. Demnach wurden alleine im vergangenen Jahr weltweit mindestens 212 Umweltaktivisten wegen ihrer Tätigkeit ermordet. Dies entspricht im Schnitt mehr als vier Menschenleben pro Woche und ist die höchste jemals erfasste Zahl. Es handelt sich zudem nur um gesicherte und bekannt gewordene Todesfälle. Die tatsächliche Zahl dürfte sogar noch höher liegen.


In Kolumbien verschieben sich die Machtverhältnisse

Der Bericht schlüsselt zudem auch auf, in welchen Ländern die einzelnen Morde stattfanden. Besonders schockierend: Mehr als die Hälfte der gewaltsamen Todesfälle fanden in Kolumbien und den Philippinen statt. Die Gründe dafür unterscheiden sich allerdings. So gehen Experten davon aus, dass sich in dem lateinamerikanischen Land aktuell die Folgen eines im Jahr 2016 geschlossenen Friedensabkommens zwischen der Regierung und der FARC zeigen. Denn dadurch haben sich auf lokaler Ebene die Machtverhältnisse verschoben – was zu mehr gewalttätigen Konflikten führte. Langfristig besteht aber zumindest die Hoffnung, dass der Friedensvertrag seine Wirkung entfaltet und die Situation für die Menschen vor Ort verbessert. In den Philippinen hingegen setzt die Regierung bewusst auf eine Politik der Straflosigkeit. Echte und vermeintliche Drogendealer werden dort beispielsweise oftmals ohne Prozess getötet.

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Die konkrete Verantwortung bleibt oftmals ungeklärt

Dies bleibt nicht ohne Auswirkungen auf den Rest der Gesellschaft. Hinzu kommt, dass Umweltaktivisten immer öfter direkt durch die Regierung oder die Behörden diffamiert werden. Diese Mischung aus Hetze und mangelnder Strafverfolgung führt dazu, dass immer mehr Umweltschützer um ihr Leben fürchten müssen. Viele der Morde an Aktivisten weltweit werden zudem nicht aufgeklärt. Dies macht es schwierig zu erfassen, wer für die Tode nun tatsächlich verantwortlich ist. Oftmals geht es bei den vorangegangenen Auseinandersetzungen aber um große Minen-, Holz- oder Agrarprojekte. Schaut man sich die einzelnen Regionen an, fällt auf, dass die Gefahr in Südamerika am größten zu sein scheint. Dort fanden mehr als zwei Drittel der erfassten Morde statt. In Europa ist die Situation hingegen vergleichsweise gut. Auch hier mussten zwei Umweltschützer aber ihren Kampf gegen illegale Rodungen in Rumänien mit dem Leben bezahlen.

Via: Global Witness

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