Elektrofahrräder liegen im Trend. Immer mehr Hersteller und auch große Supermarktketten bieten die Ökoflitzer in verschiedenen Versionen und Preisklassen an. Wer allerdings sein geliebtes Fahrrad nicht gegen ein E-Bike eintauschen möchte, der kann auf kleine Hilfsmotoren und Antriebe zurückgreifen, die nachgerüstet werden können. In der Vergangenheit tauchten bereits Technologien wie das FlyKly-Rad oder das Rubbee-Nachrüstkit auf. Mit go-e ONwheel ist ein neues innovatives Produkt in der Pipeline, das ebenfalls ein normales Fahrrad in ein E-Bike verwandelt.


E-Bike Nachrüstkit

Der ONwheel Motor wird unter dem Fahrrad an der Stelle montiert, wo bei vielen Bikes der Ständer befestigt ist. Per Klick-System rastet der Motor ein und treibt das Rad über eine Rolle an. Energie liefert ein Power-Akku, der wie eine Trinkflasche an der entsprechenden Stelle befestigt wird. Die Installation des Elektroantriebs ist einfach. Sind die Halterungen einmal angebracht, können Motor und Akku binnen weniger Sekunden eingeklickt werden. Das System lässt sich zusätzlich über eine passende Smartphone-App per Bluetooth-Verbindung konfigurieren. Hier kann man einstellen wieviel der Motor leisten soll und welche maximale Geschwindigkeit angestrebt wird. Der Zusatz-Motor ist so konzipiert, dass dieser unterstützend wirkt, wenn der Biker in die Pedale tritt. Fallen die Tretbewegungen weg, springt die Rolle automatisch vom Rad ab und stellt den Betrieb ein. Das spart zum einen wichtigen Akku, zum anderen handelt es sich hierbei auch um eine Sicherheitsfunktion.


Per Kickstarter wird das go-e ONwheel Modul gerade finanziert. Das Ziel von 50.000 Euro wurde bereits weit überschritten, so dass das Projekt auch gestartet wird. Innerhalb der Smartphone-App stehen verschiedene Settings zur Verfügung. So kann der Motor beispielsweise auf 250 Watt eingestellt werden und eine Spitzengeschwindigkeit von bis zu 25 km/h erreichen. Auf vollen 800 Watt beschleunigt der Motor sogar auf stolze 45 km/h. Über die App kann auch der Akkustand abgerufen werden. Zudem sorgt ein Pin-Code-Schutz, dafür dass der Motor bei einem geparkten Fahrrad nicht betrieben werden kann. Wird das Bike länger abgestellt, kann der 850 Gramm schwere Motor auch einfach abgenommen und im Rucksack verstaut werden. Das System birgt also so manche Vorteile gegenüber den konventionellen E-Bikes.

Preis Leistung

Verbaut ist ein 25.2-Volt Lithium-Ionen-Akku mit 200 Wattstunden Leistung. Der Akku soll dem Hersteller zufolge 60 Kilometer halten und danach wieder nach vier bis fünf Stunde Ladung für den Folge-Gebrauch fit sein. Zuletzt ist das Nachrüstset auch wasserfest und überlebt so manche Pfützendurchfahrt. Die Montage des kompletten Kits ist unter fünf Minuten erledigt.

Wer das Projekt über Kickstarter unterstützt, der kann sich das go-e ONwheel für 499 Euro sichern. Das Kit soll später einmal für 599 Euro in den Handel kommen.

Reifenverschleiß?

Fraglich ist, wie sich der Zusatzmotor oder besser gesagt der Rollen-Antrieb auf den Reifenverschleiß auswirkt. Die Rolle selbst scheint schon mit etwas Struktur versehen zu sein, so dass ein „drüber rutschen“ während des Antreibens vermindert wird. Da die Rolle jedoch nicht nur mitläuft, sondern auch Vortrieb leistet, wirkt sich das auch zusätzlich zur Reibung auf dem Asphalt und Co auf den Verschleiß des Reifens aus. Minimiert wird das Ganze allerdings durch die intelligente Steuerung. Schließlich wird die Rolle nur aktiv, wenn die Pedale zusätzlich getreten werden, zudem springt der Motor ab, wenn kurzzeitig nicht getreten wird. Darüber hinaus hängt der zusätzliche Verschleiß auch maßgeblich davon ab, mit wie viel Watt man fährt. Im Gelände und bergauf wird mehr Leistung abverlangt, dementsprechend hoch dürfte dann auch der Verschleiß sein. Interessant wird es auch, wenn sich kleinere Steine im Profil festsetzen und diese dann mit über die Rolle laufen. Ob das System hier einen Schaden nimmt ist nicht bekannt. Alles in allem ist das go-e ONwheel ein spannendes Konzept, das sich in der Realität jedoch noch behaupten muss.

go-e ONwheel im Video

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