Zeitschrift „Le Tigre“ zeigt mit Google Portrait wie einfach Datenspionage im Web ist. Schockierende Erkenntnis für betroffene Personen: Anonymität im Internet ist viel geringer als gedacht.


„Herzlichen Glückwunsch Lieber User, du wurdest zufällig ausgewählt und wir wissen alles über dich“

Schockiert über diese Nachricht war ein Internet User, der zufälligerweise in seiner Lieblingszeitschrift erfuhr was Datenspione so alles über sein  Liebesleben, Freunde, Lebensgeschichte, Krankheiten usw wissen.  Die Datenspione wussten teilweise mehr über ihn, sein Verhalten im Internet, Freunde, Umgebung usw. als er selbst.


Passen Anonymität und Google zusammen?

Die Zeitschrift Le Tigre veröffentlichte ein Portrait von dem User, die ihn nur zum staunen brachte. Die Datenanalyse des Users war scharfschützen genau und das Google-Portrait passte haargenau. Dabei ist der Betroffene kein Celebrity, sondern ein „normaler“ Mensch wie Sie und ich – ein Angestellter in einem Architektenbüro in Nantes (Frankreich) – Dennoch gab es auch für ihn dank Google keine Anonymität im Web!

„Bleich sei er geworden, als er den unerwünschten Geburtstagsartikel las, erzählte er der Lokalzeitung „Presse Océan“. Denn er fand darin durchaus zutreffende Details über seine Reisen und sein Liebesleben. Und noch einiges andere mehr aus seiner Privatsphäre.“

Welche Idee steckt hinter der Aktion Google Portrait?

Der Artikel über den Architekten aus Nates sei der Auftakt einer Serie mit dem Namen „Google-Porträt“. Von ganz normalen Zeitgenossen werden die Informationen zusammengestellt, die sie selbst dem Internet anvertraut haben. Bei Facebook und anderswo.

„Die Naivität und der Exhibitionismus vieler Menschen sind grenzenlos“

sagt ein Redakteur des „Tigre“. Und will ihnen zeigen, was mit ihren scheinbar so anonymen Daten im Internet geschehen kann. Für den User ist die Enthüllung seiner Privatsphäre ein heilsamer Schock. Er hat seine Spuren im Internet wo immer möglich gelöscht.“

Was kann man gegen Datenspionage tun?

Rechtlich gesehen nichts, solange die Informationen frei zugänglich sind, wie zum Beispiel auf Facebook, MeinVz, Blogs usw. Die Datenspione verfolgen und suchen gezielt nach der jeweiligen Person um so ein haargenaues Portrait von einem bestimmen User zu gewinnen. Das Internet ist unüberschaubar und somit auch wie geschaffen für den Spionagemarkt. Informationen werden an 3te verkauft und so entsteht ein riesiges Geschäft und man selbst, als Stecknadel im Heuhaufen erfährt so gut wie nie, dass andere wissen, wer man ist, obwohl sie dies eigentlich nicht sollten.  Eine technische Lösung bieten verschiedenste IT experten an. Durch Einstellungen im Computer kann man sich besser schützen, doch dies trifft nur auf 1 % der ganzen Usergemeinschaft zu.

Die eine Möglichkeit ist also entweder keine privaten Daten mehr ins Web zu stellen oder zumindest die eigenen Profile auf Facebook & Co so zu konfigurieren, dass nur ein eingeschränkter Teil der Benutzer alle Daten sehen kann.

Kann man heutzutage noch anonym im Internet surfen?

Anonym surfen geht heute nicht mehr, denn jeder hinterlässt Spuren. Schon bei einem Besuch auf zum Beispiel Facebook.com, werden ihre Daten (in diesem Fall ihre IP Adresse) gespeichert. Sobald sie ihren Maus in Bewegung setzen und ihren ersten Klick tätigen, hinterlassen sie bestimme Muster, die Profis zu analysieren verstehen und Sie in eine Schublade stecken können. Je weiter und öfter sie sich im Netz tummeln, desto mehr Informationen werden angesammelt. Vor allem Google analysiert Ihre Art sich im Internet zu bewegen. Anonym surfen ist heutzutage ohne die gewisse Technik, unmöglich. Und selbst wenn Sie Ihre IP-Adresse mit Programmen wie TOR verstecken, was sie im Web eintragen bleibt niemandem verborgen.

Ist Google Portrait legal?

Die schockierend Antowort: Ja,  Google Portrait ist legal, da alle Informationen frei zugänglich sind. Die Schuld für die Spurenhinterlassenschaften trägt der User selbst. Genauso wie Mussen Ihre Bilder freiwillig in Google Earth eintragen laden ja auch die User ihre Fotos (meist) freiwillig selbst hoch.

Wir wissen alles über dich, sogar wie du aussiehst, lebst und liebst.

Den Artikel über das User Portrait finden Sie bei der faz unter dem Motto Spuren im Netz.

Witzig fand ich auch den spitzfindigen Beitrag von Medienrauschen

ergoogelt, erfacebooket und erflickrt – wenn das Internet Dich besser kennt als Deine Mutter

Zum thema Intimität und Anonymität im Internet gibt es hier auch noch eine interessante Dokumentation:

Dokumentation: Das Ende der Intimität (Teil 1/5)

Auf Dokumentarfilm24.de kannst du die komplette Dokumentation „Das Ende der Intimität“ online sehen!

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6 Kommentare

  1. […] “Le Tigre” zeigt mit Google Portrait wie einfach Datenspionage im Web ist. Schockierende Erkenntnis für betroffene Personen: Anonymität im Internet ist viel geringer als ged… (Trends der […]

  2. Anonymer Arbeitsplatz

    7. Juli 2009 at 09:26

    […] Datenspionage im Web macht das virtuelle Leben durchsichtiger. Im realen Leben sollen nun raumversteckende Möbel für ein bisschen mehr Privatsphäre sorgen. Wie im Spionagefilm kann der trendige Geheimagent seinen Arbeitsplatz heimlich betreten, und so seinen Ort vor fremden Zugriffen schützen. Fehlt es ihm jedoch an Heimwerker-Talent, kann er sich auch folgende, witzige Lösungen kaufen: […]

  3. Selbstentblößung im Internet gestattet ungewollte Erstellung einer Biografie - datensicherheit.de Informationen zu Datenschutz und Datensicherheit

    18. Juli 2009 at 15:59

    […] Trends der Zukunft, 22.01.2009 Google Portrait – Das Ende der Anonymität im Internet […]

  4. […] schon bald in Sozialen Netzwerken Einzug erhalten und bis dahin das größte Problem: Die Anonymität gelöst […]

  5. […] Hier gibt es auch noch einen ausgezeichneten Beitag über Anonymität im Internet. […]

  6. […] wir das WorldWideWeb für uns nutzen können, finden sich viele Hinweise darüber, dass Anonymität im Internet nicht wirklich möglich ist. Zudem finden sich hier Tipps und Hinweise, wie man sich richtig […]

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