Weltweit befassen sich diverse Unternehmen und Projekte mit der Frage, wie sich elektrische Energie möglichst sinnvoll und effizient speichern und bei Bedarf wieder freigegeben werden kann. Das Schweizer Unternehmen Energy Vault baut in Texas und in der Nähe von Shanghai jeweils eine Anlage, die elektrische Energie mit Hilfe der Schwerkraft speichert. Dabei kommen Gewichte zum Einsatz, die jeweils 24 Tonnen wiegen.


Die größte Anlage entsteht derzeit in China und soll im Juni fertiggestellt werden.
Bild: Energy Vault

Gravitation als Helfer bei der Speicherung von Strom

Die Idee hinter der Anlage ist äußerst simple: Wenn im Rahmen der Energieproduktion unter Einsatz erneuerbarer Energiequellen elektrische Energie „übrig bleibt“, wird diese genutzt, um im Inneren der Anlage mehrere Hundert dieser Gewichte, die aus komprimierter Erde bestehen, mit Hilfe von Kränen anzuheben. So wird die Energie in Form potentieller Energie gespeichert. Wenn sie wieder benötigt wird, werden die Gewichte wieder abgesenkt und die dabei freiwerdende Energie wird zur Stromproduktion genutzt.

Keine der beiden Anlagen ist die erste dieser Art, die Energy Vault gebaut hat. Mit ihnen möchte das Unternehmen vielmehr unter Beweis stellen, dass das Konzept auch in größeren Maßstäben funktioniert.


In der Nähe des eigenen Hauptquartiers in Zürich hat das Startup bereits eine kleinere Version der Gravitationsbatterie gebautkleinere Version der Gravitationsbatterie gebaut. Und selbst diese ist in der Lage, eine Leistung von fünf Megawatt zu generieren. Die neue Anlage in China ist mit einer Höhe von knapp 120 Metern wesentlich höher und in der Lage, 100 Megawattstunden Energie zu speichern. Das reicht etwa aus, um 3.400 Eigenheime für einen ganzen Tag mit Strom zu versorgen. Die Anlage in Texas bringt es immerhin noch auf eine Kapazität von 36 Megawattstunden. Die Effizienz beider Anlagen liegt bei etwa 80 Prozent.

Moderne Stromnetze: Effiziente Stromspeicherung ist ein Muss

Die Gewichte, die in den Anlagen zum Einsatz kommen, bestehen zu 99 Prozent aus komprimierter Erde. Das restliche Prozent besteht aus Wasser und einem Polymer. Jedes der Gewichte kann ein ganzes Megawatt erzeugen, indem es um etwa 1 Meter und 80 Zentimeter abgesenkt wird.

Derartige Gravitationskraftwerke könnten mittelfristig zum Einsatz kommen, um Energie aus erneuerbaren Quellen zu speichern. Sie wären nicht nur günstiger, sondern auch wesentlich weniger komplex als Lithium-Ionen-Batterien.

Effiziente Wege zum Speichern von Energie werden umso bedeutsamer, je größer der Anteil erneuerbarer Energien an unserer Energieproduktion wird. Durch Anlagen zur Energiespeicherung kann die Abhängigkeit unserer Stromnetze von Energiequellen wie Gas oder Kohle drastisch reduziert werden.

If we’re ever going to wean ourselves more and more off of fossil fuels and replace that with renewable generation that’s intermittent, the only way to solve that is storage“, sagt Robert Piconi, CEO von Energy Vault.

via CNET

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