Der Great Pacific Garbage Patch ist genau das, was der Name bereits impliziert: Eine riesige, auf dem Meer schwimmende Müllansammlung, die etwa doppelt so groß ist wie der US-Bundesstaat Texas. Das Ocean Cleanup Project hat nun bekannt gegeben, dass die geplante Beseitigung dieser Müllmassen zehn Jahre in Anspruch nehmen und 7,5 Milliarden US-Dollar kosten wird.


Bild: The Ocean Cleanup

Ein ignoriertes Problem

Entdeckt wurde der Great Pacific Garbage Patch 1997 von Kapitän Charles Moore, der auf dem Rückweg von einem Segelwettbewerb mit seiner Mannschaft eine große Menge auf dem Meer schwimmenden Plastikmüll zwischen Kalifornien und Hawaii entdeckte. Er erforschte diese Fläche im Laufe der nächsten zwei Jahre und taufte den sich drehenden Müllstrudel auf den Namen Great Pacific Garbage Patch.

Bei den Angaben des Ocean Clean Up Project zur Beseitigung des Great Pacific Garbage Patch handelt es sich um die ersten verfügbaren Schätzungen in Sachen Kosten und Zeitaufwand. Das liegt unter anderem daran, dass die Müllansammlung in internationalen Gewässern schwimmt und so nicht in den Verantwortungsbereich einer einzelnen Nation fällt. Somit wurde das Problem über Jahrzehnte hinweg ignoriert.


Gewaltige Müllmengen mit einem eigenen Ökosystem

Der Pacific Garbage Patch erstreckt sich über eine Fläche, die je nach Schätzung zwischen 600.000 und 1,6 Millionen Quadratkilometer beträgt. Das Gewicht des Mülls auf der Waseroberfläche wird auf etwa 80.000 Tonnen geschätzt. Auf dem Meeresboden unter dem Great Pacific Garbage Patch befindet sich wahrscheinlich noch mehr. Es handelt sich dabei um Mikroplastik, Fischernetze, Plastikflaschen, Verpackungsmüll und allen möglichen anderen Plastikmüll.

Die Müllansammlung befindet sich inzwischen seit so langer Zeit im Meer, dass sich ganze Ökosysteme an die neuen Gegebenheiten angepasst haben. Aber ebensoviele Meerestiere und -pflanzen fielen dem Müll bereits zum Opfer.

Bisher wurden 46 Tierarten dokumentiert, die sich an den Müll angepasst haben. Im Great Pacific Garbage Patch leben zahlreiche Lebewesen wie Krabben, Muscheln und Austern, die sich normalerweise nicht auf dem offenen Meer finden. Und selbst Landlebewesen wie Insekten und Spinnen wurden in dem Müll gefunden.

Da Plastik sich nur sehr langsam abbaut, zerfällt der Müll langsam in kleine Stücke, was das Unterfangen, den Müll zu beseitigen, nur weiter erschwert.

The Ocean Cleanup: Ein gewaltiges Unterfangen

Das Ocean Cleanup Project ist eine NGO, die 2013 gegründet wurde – mit dem Ziel, den Great Pacific Garbage Patch zu beseitigen. Bis heute wurden durch die Gruppe bereits zwölf Millionen Kilogramm Müll aus Ökosystemen auf der ganzen Welt entfernt. Etwa 500.000 Kilogramm kamen aus dem Great Pacific Garbage Patch.

Dabei kommt eine Methode namens System 03 zum Einsatz – eine 2,2 Kilometer lange schwimmende Barriere, zwischen zwei Schiffen befestigt wird und sich etwa in Schrittgeschwindigkeit über die Meeresoberfläche bewegt. Die Barriere reicht bis in eine Tiefe von vier Metern und sammelt den auf der Oberfläche schwimmenden Müll ein. Die Bewegung der Schiffe wird dabei von einer KI optimiert, um möglichst effektiv zu sein.

Mit dem System lässt sich alle fünf Sekunden die Fläche eines Fußballfeldes bereinigen. Sobald eine gewisse Menge Müll gesammelt wurde, wird dieser in einen großen Sack geleitet, der dann an Bord eines Schiffes geholt wird, wo der Inhalt sortiert wird, damit ein anschließendes Recycling möglich wird.

Plastic is not inherently a bad material, but we must use it responsibly. We demonstrate how we can turn pollution into a solution by launching applications that help clean the oceans„, sagt Boyan Slat, der das Ocean Cleanup Project 2013 gründete und seitdem auch leitet.

via The Ocean Cleanup

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