Um die Umstellung auf Erneuerbare Energien besser managen zu können, soll in Großbritannien ein landesweites Netz an Batteriespeichern errichtet werden. Dies berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Demnach werden landesweit an wichtigen Punkten 45 Speicheranlagen mit einer Kapazität von jeweils 50 Megawatt aufgebaut. Die ersten zehn Anlagen sollen den Planungen zufolge bereits in den nächsten anderthalb Jahren fertiggestellt werden. Am Ende des Projekts wird das Batterienetz dann insgesamt über eine Speicherkapazität von 2 GW verfügen. Zwei Zahlen können helfen, diesen Wert in den richtigen Kontext einzuordnen: Zum einen entspricht dies in etwa der Leistung von zwei kleinen Atomkraftwerken. Zum anderen sind die Netzbetreiber in Deutschland verpflichtet, zu jeder Zeit Kapazitäten von rund 600 MW zur Netzstabilisierung vorzuhalten. Die Batterietechnik ist inzwischen bereit für die wirtschaftliche Stromspeicherung Benötigt werden die Batteriespeicher in Großbritannien vor allem aufgrund der Energiewende. Denn Windräder und Solarmodule liefern den Strom nicht so konstant wie klassische Kraftwerke auf Basis fossiler Brennstoffe. Für die Netzbetreiber stellt dies eine Herausforderung dar: Sie müssen sicherstellen, dass niemals zu wenig oder zu viel Strom eingespeist wird. Andernfalls drohen Stromausfälle mit möglicherweise unangenehmen Folgen. Lange Zeit galten Pumpspeicherkraftwerke als einzige Möglichkeit, um wirtschaftlich Strom zu speichern. Inzwischen ist die Batterietechnik aber so weit, dass auch künstliche Energiespeicher sinnvoll genutzt werden können. Dies hat unter anderem Tesla unter Beweis gestellt. So hat der Konzern auf Hawaii und in Australien bereits entsprechende Lösungen installiert. Auch Elektroautos profitieren von dem Speichernetz In Großbritannien will das Unternehmen Pivot Power, das auch am Aufbau des Batterienetzes beteiligt ist, zudem das weltweit größte Netz an Schnellladestationen für Elektroautos errichten. Auch dies steht in direktem Zusammenhang zum Bau der Stromspeicher. Denn die Elektrifizierung des Straßenverkehrs sorgt nicht nur für eine höhere Nachfrage nach Strom, sondern stellt ebenfalls eine Belastung für die Netze dar. Der Grund ist simpel: Wenn viele Autofahrer gleichzeitig die Schnellladestationen nutzen, muss sehr viel Leistung innerhalb von kurzer Zeit zur Verfügung gestellt werden. Der Netzbetreiber weiß aber logischerweise nicht, wann genau dies der Fall sein wird. Die Speicher sollen helfen, in einem solchen Fall flexibel und vergleichsweise kostengünstig reagieren zu können. Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter