Monats- und Jahrestickets im öffentlichen Nahverkehr kosten normalerweise eine Menge Geld. Aber auch kurze Einzelfahrten summieren sich, innerhalb einer einzigen Kommune wird man pro Fahrt durchaus 3 Euro oder mehr los. Doch nicht nur der Preis hält viele Menschen davon ab, Bus und Bahn zu nutzen, auch der verwirrende Tarifdschungel wirkt abschreckend. Wer zum Beispiel an einer Kreisgrenze wohnt, muss sich ständig mit zwei verschiedenen Verkehrsbetrieben und ihren jeweiligen Preiswaben auseinandersetzen. Das 9-Euro-Ticket hat all diese Probleme aufgehoben und wurde deshalb gut angenommen. Bald ist jedoch wieder Schluss damit – und ein Rückfall ins alte System droht.


Wie sieht die Anschlusslösung für das 9-Euro-Ticket aus?

Drei Monate lang eine neue Dimension der Mobilität

Das 9-Euro-Ticket soll laut unserer Regierung Ende August auslaufen, eine Nachfolgelösung ist (noch) nicht geplant. Für die Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs tat sich drei Monate lang eine neue Dimension auf, zu einem Preis, den sich so gut wie jeder leisten kann. Dafür aufkommen mussten alle steuerzahlenden Bürger und Bürgerinnen gemeinsam, auch diejenigen mit schlechter Anbindung an den Nahverkehr, für die selbst ein so günstiges Ticket nicht lohnenswert ist: Das sollte man nicht vergessen. Geschraubt wird jedoch weiterhin eher am Preis als am weiteren Ausbau der Infrastruktur, zumindest hat der niedersächsische Verkehrsminister entsprechende Pläne offenbart. Er strebt ein norddeutsches Modell an, mit finanzieller Beteiligung des Bundes.

365-Euro-Ticket? Oder besser 69-Euro-Ticket?

Außerdem appelliert er an die Bundesregierung, die Bundesländer insgesamt in die Lage zu versetzen, dass ein kostengünstiges, bundesweites Ticket folgen kann. Konkrete Informationen zum Norddeutschland-Ticket oder dem Fahrschein für ganz Deutschland gibt es noch nicht. Im Gespräch war bereits ein 365-Euro-Ticket für das ganze Jahr oder ein 69-Euro-Ticket mit einem Monat Gültigkeit. Der SPD-Verkehrspolitiker Christoph Bratmann erklärte dazu, das 9-Euro-Ticket mache die öffentlichen Verkehrsmittel zu einer echten Alternative zum Auto. Viele andere Politiker, auch von CDU, den Grünen und der FDP, stimmen ein. Der unkomplizierte und preiswerte Personennahverkehr sei im Interesse der Menschen und des Klimaschutzes.


Quelle: golem.de

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