Der allgemeine Flugverkehr trägt einen großen Anteil zur weltweiten CO2-Emission bei. Die 4,9 Prozent klingen zwar auf den ersten Blick nicht viel, doch wird berücksichtigt, dass weltweit auch nur knapp 10 Prozent der Menschheit überhaupt einen Zugriff auf die Flugangebote hat, zeigt sich die enorme Größe der Zahl. Aber wie kann das Fliegen überhaupt nachhaltiger gestaltet werden? Sicherlich zählt das eigene Verhalten ebenfalls mit dazu, doch gibt es weitere Lösungsmöglichkeiten? Dieser Artikel schaut sich das Thema einmal an. Andere Kraftstoffe Während in der Automobilbranche die Elektromobilität ein Thema ist, so fällt der Elektroantrieb in der Flugbranche noch aus. Sicherlich gibt es einige Tests und zum Ende des letzten Jahres konnten gute Nachrichten überbracht werden: In Vancouver startete das erste Verkehrsflugzeug mit einem vollelektrischen Antrieb seinen Flug. Ein solches Flugtaxi soll bereits 2024 auf den Markt kommen, weist jedoch auch einige Einschränkungen auf: Es ist zum Beispiel nicht sehr groß und kann somit auch nicht viele Passagiere transportieren. Elektromotoren haben zudem heute noch das Problem, dass sie pro Kilogramm ca. nur 3% der Leistung von Kerosin erbringen. Bis die Elektrotechnik echte Lösungen vollbringt, müssen somit andere Punkte berücksichtigt werden: Optionen – gibt es verträglichere Kraftstoffe? Aktuell existiert die Idee, mit Gasturbinen Hybridmotoren für Flugzeuge zu konstruieren und so 20-40% an Kraftstoff einsparen zu können. Emissionen senken – bereits jetzt sind die Emissionen gesunken. Das liegt vor allem daran, dass neue Flugzeuge bereits von ihrem Design her auf eine verbesserte Aerodynamik setzen. Gibt es einen geringeren Luftwiderstand, sinken automatisch der Verbrauch und somit die Emission. Ziel – die Flugbranche möchte den Kraftstoffverbrauch allgemein senken, was natürlich auch finanzielle Gründe hat. Am Ende soll ein klimaneutrales Flugzeug entstehen, welches – durch die in den nächsten Jahrzehnten stattfindende Forschung – mit alternativen Antrieben und Kraftstoffen funktioniert. Es tut sich also schon etwas. Sogar die riesigen Flugzeuge, die einst dazu gedacht waren, Flüge zusammenzustreichen, werden momentan weniger gefragt und die Produktion wird gestoppt. Aktuell überlegen Fluggesellschaften zudem, ob sie nicht einige inländischen Verbindungen allgemein streichen. Eigenes Verhalten Bei Flugzeugen ist es nicht anders als bei Autos. Ein Fahrzeughersteller kann ein Auto mit einem äußerst niedrigen Verbrauch und Emissionswerten bereitstellen, sollte der Fahrer aber praktisch jeden noch so kleinen Weg mit dem Wagen zurücklegen, ist das Gefährt zwar umweltschonender als andere, die Nutzung hingegen absolut nicht klimafreundlich. Flugreisende müssen daher selbst versuchen, auf ihr Verhalten zu achten: Flugreisen – allgemein muss überlegt werden, welche tatsächlich notwendig sind. Dank Corona entdecken momentan etliche Unternehmen und Bürger, dass Meetings auch online abgehalten werden können. Ist es also wirklich notwendig, von Hamburg nach Düsseldorf zu fliegen? Müssen mehrfach jährlich Städtetrips mit den entsprechenden Flugreisen unternommen werden? Ist es notwendig, Zwischenstopps in anderen Städten einzulegen, nur weil das Ticket günstiger ist als das eines Direktfluges? Anreise – auch die Anreise zum Flughafen steht im Mittelpunkt des Klimaschutzes. Wer mit dem eigenen Elektrofahrzeug anreist und einen Parkplatz – Hamburg – Flughafen nutzt, der findet sogar Ladestationen vor. Allerdings sind diese noch nicht in allen Parkhäusern verfügbar. Ohne ein E-Fahrzeug sollte überlegt werden, ob der Flughafen nicht auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen ist, was in Hamburg der Fall ist. Alternativen bedenken – gerade bei innerdeutschen Strecken empfiehlt sich der Umstieg auf die Deutsche Bahn. Werden alle Zeiten einmal zusammengerechnet, so dauert diese Reise gerade bei kürzeren Flügen nicht sonderlich länger. Da die Anfahrt zum Flughafen entfällt, die Wartezeit am Airport, das Einchecken und das Warten auf das Gepäck am Zielort, von dem wiederum zum Hotel gefahren werden muss, fordern Zugfahrten oft gar nicht mehr Zeit. Ausnahmen sind bei diesem Beispiel lange Strecken quer durch Deutschland. Fluggesellschaft prüfen – welche Maschinen nutzt das Unternehmen und wie alt sind diese? Flugzeuge weisen oft eine Betriebsdauer von zwanzig oder mehr Jahren auf. Doch wurden schon etliche neue Maschinen angeschafft? Für den Passagier ist es Glückssache, welche Maschine nun auf seiner Strecke eingesetzt wird, doch benutzt die Gesellschaft allgemein viele neue Flugzeuge, fallen die Emissionen in ihrer Gesamtheit geringer aus. Zusätzlich sollte recherchiert werden, wie umweltfreundlich sich das Unternehmen insgesamt verhält. Wird im Flieger mit Einweggeschirr gearbeitet? Wie viel Plastik kommt zum Einsatz? Stützt das Unternehmen Förderungen oder Umweltprojekte? Ausgleich – Flugpassagiere können einen CO2-Ausgleich für ihre Flugreisen zahlen. Sicherlich, dieser Geldbetrag zieht das während der Reise ausgestoßene CO2 nicht aus der Luft, doch wird er für sinnvolle Projekte eingesetzt. Überwiegend liegt es in der Macht der Flugpassagiere, das grüne Fliegen weiter voranzutreiben. Umso mehr Passagiere umdenken und ihrerseits ein Umdenken fordern, desto stärker muss darauf eingegangen werden. Und wer in der direkten Nähe des Hamburger Flughafens oder eines anderen Airports lebt, der würde weniger innerdeutsche Verbindungen vermutlich ohnehin begrüßen. Fazit – Forschung und Verhalten gehen Hand in Hand Darüber hinaus wird der Ruf nach umweltverträglichen Lösungen immer lauter. Hier kann schon die Verköstigung an Bord viel ausmachen, denn auch das Einweggeschirr ist für CO2 verantwortlich. Den größten Faktor, aber auch die größte Macht, haben hingegen die Passagiere. Denken sie um und setzen sich für kürzere Wegstrecken doch lieber in den Zug statt in den Flieger, können sie sogar verhindern, dass relativ unnötig der CO2-Ausstoß in die Höhe getrieben wird. Zeitlich ist das Zugfahren bei Kurzstrecken kaum einen Unterschied, sofern Anreise, Parken und Einchecken mit eingerechnet werden. Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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