Das Projekt schien schon bei der Verkündung extrem ambitioniert zu sein: Im Jahr 2007 kündigte die Afrikanische Union an, einen 8.000 Kilometer langen und 15 Kilometer breiten Grünstreifen quer über den Kontinent anlegen zu wollen. Dieser sollte unmittelbar südlich der Sahara verlaufen und so deren weitere Ausbreitung verhindern. Doch was zunächst sinnvoll klang, erwies sich inzwischen als nicht wirklich zielführend. Denn zum einen ist gar nicht der Sand für die Ausbreitung der Wüste verantwortlich. Vielmehr sind zu wenig Regen, zu viele Menschen und eine einseitige Landwirtschaft die entscheidenden Faktoren. Bäume haben darauf aber nur einen geringen Einfluss und wären wohl zu achtzig Prozent auch einfach vertrocknet. Ein Netzwerk lokaler Initiativen ersetzt das geplante Großprojekt Ein weiteres Problem: Der geplante Baumstreifen wäre auch durch Gebiete verlaufen, in denen bereits eine nachhaltige und erfolgreiche Landwirtschaft etabliert wurde. Er hätte also das Gegenteil des eigentlich Gewollten zur Folge gehabt. Ganz aufgegeben wurde das ambitionierte Projekt allerdings nicht. Stattdessen wurde es an die örtlichen Besonderheiten angepasst. So ist die nachhaltige Bewirtschaftung der Flächen in den Fokus gerückt. Außerdem wurden die Bevölkerung und lokale Initiativen stärker mit einbezogen. Aus einem gigantischen Großprojekt wurde so ein Netzwerk, das verschiedene lokale Initiativen unterstützt – und so für eine nachhaltige Wiederaufforstung sorgt. Inzwischen haben sich 21 afrikanische Staaten der neuen Ausrichtung angeschlossen und setzen verschiedene dazu passende Maßnahmen um. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Die Bäume wirken wie ein natürlicher CO2-Speicher So werden verstärkt einheimische Akaziengewächse gepflanzt. Diese müssen nicht bewässert werden und haben zudem auch einen wirtschaftlichen Nutzen: Sie dienen als Rohstoff für Marmeladen und verschiedene Zusatzstoffe aus dem Lebensmittelbereich. Mittlerweile konnten so immerhin 15 Prozent der ursprünglich geplanten Bäume auch tatsächlich gepflanzt werden. Für das Klima ist dies eine extrem erfreuliche Nachricht. Denn die Pflanzen wirken wie eine Art natürlicher CO2-Speicher und verringern so die Klimaemissionen. Auch die Umwelt profitiert: Zahlreiche Tierarten haben in den neu gepflanzten Wäldern eine Heimat gefunden. Inzwischen wird das Projekt trotz der neuen Ausrichtung als großer Erfolg angesehen und soll auch in den nächsten Jahren konsequent umgesetzt werden. Via: Great Green Wall Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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