Der norwegische Staatsfonds verwaltet ein Vermögen von rund 930 Milliarden Euro. Im Schnitt könnte er so 1,4 Prozent von jeder weltweit an der Börse gehandelten Firma kaufen. Tatsächlich konzentrieren die Manager sich aber auf einzelne Firmen und Branchen. Schon vor rund vier Jahren hat das Parlament des Landes allerdings eine Divestment-Strategie beschlossen. Demnach sollte Geld aus Firmen der Kohle-Branche abgezogen werden. Tatsächlich erwies sich die Regelung aber als weniger erfolgreich als erhofft. Denn es waren nur Firmen betroffen, die mehr als 30 Prozent ihrer Einnahmen mit der Kohle erzielen. Dies traf aber beispielsweise auf die deutschen Energieversorger RWE und Uniper nicht zu. Selbiges galt für die Rohstoffkonzerne Glencore und BHP Billiton. Foto: Coal power-plant and oilseed rape, martin, Flickr, CC BY-SA 2.0 18 Milliarden Dollar fließen in Erneuerbare Energien Nun aber hat das Parlament auch eine absolute Obergrenze beschlossen: Wer mehr als 20 Millionen Tonnen Kohle fördert oder entsprechende Kraftwerke mit einer Kapazität von mehr als 10.000 Megawatt betreibt, muss zukünftig ohne die Investitionen des norwegischen Staatsfonds auskommen. Was zunächst einmal etwas technisch klingt, hat durchaus signifikante Auswirkungen. So wird der Fonds Anteile im Wert von elf Milliarden Dollar an 150 Unternehmen verkaufen müssen. Im Gegenzug sollen sogar stolze 18 Milliarden Dollar im Bereich der Erneuerbaren Energien investiert werden. Auf diese Weise will das Land eigenen Aussagen zufolge zur weltweiten grünen Wende beitragen. Es spielen aber auch wirtschaftliche Interessen eine Rolle: Investments in fossile Energieträger gelten als nicht besonders zukunftsträchtig. Divestment soll bestimmten Branchen das Geld entziehen Der norwegische Staatsfonds wird aus den Öl- und Gaseinnahmen des Landes gespeist. Er soll das Geld langfristig anlegen, um so auch zukünftige Generationen vom Reichtum des Landes profitieren zu lassen. Es handelt sich aber nicht um die einzige Institution weltweit, die mit ihren Investments zur Energiewende beitragen möchte. So hat auch die Church of England schon vor einigen Jahren ein ähnliches Konzept beschlossen. Selbiges gilt für die irische Regierung und die Verwaltung der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Die Idee dahinter ist immer die selbe: Wenn irgendwann kein Geld mehr in den fossilen Energiesektor fließt, werden sich die dort aktiven Firmen nach Alternativen umsehen müssen. Gleichzeitig kann das frei gewordene Geld in nachhaltige Projekte investiert werden. Via: Spiegel Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter