Der US-Konzern Tesla gehört zu den Pionieren, was den Bau von Elektroautos angeht. Klassischerweise ist es bei neuen Technologien so, dass diese zuerst eher kostenintensiv produziert werden müssen – und sich erst im Laufe der Zeit Effizienzgewinne realisieren lassen. Dies scheint nun bei der Herstellung der Akkus für die Tesla Modelle X und S der Fall zu sein. Den Angaben eines Unternehmenssprechers zufolge sind die Kosten in diesem Bereich um drei Prozent gesunken. Diese Ersparnis gibt der Autobauer an seine Kunden weiter. In den Vereinigten Staaten bedeutet dies: Die Basisvariante mit 100 kWh-Akku wird 3.500 Dollar günstiger, Modelle mit Performance-Upgrade kosten zukünftig sogar 5.000 Euro weniger.


Der neue Mittelklassewagen wird noch nicht günstiger

In Deutschland hingegen wird der Preis um 3.600 Euro beziehungsweise 5.200 Euro gesenkt. Damit legt Tesla eine Art Rolle rückwärts hin. Denn erst im April hatte der Konzern die Preise für die Modelle X und S angehoben. Kunden, die ihr Auto bereits bestellt, aber noch nicht geliefert bekommen haben, sollen ebenfalls von der nun angekündigten Preisreduktion profitieren. Unverändert bleibt hingegen der Preis für den neuen Tesla Model 3. Dieser kostet in der Basisvariante lediglich 35.000 Dollar und soll für den Konzern den Einstieg in den Massenmarkt darstellen. Dort sind die Margen aber deutlich niedriger als im Premiumbereich, sodass Preissenkungen schwieriger zu realisieren sind.


Die Premiummodelle leiden unter dem neuen Model 3

Die Verkaufszahlen der Modelle X und S leiden zudem unter einem hausgemachten Problem. Weil Tesla und Elon Musk den Tesla Model 3 zu intensiv beworben haben, ist vielen Kunden der Qualitätsunterschied zwischen den verschiedenen Modellen nicht klar – und sie entscheiden sich im Zweifel für die günstigere Variante. Ein Teil der rund 400.000 Vorbesteller für den neuen Mittelklassewagen hätte sich ansonsten vermutlich ein teureres Modell des Konzerns zugelegt. Unternehmenschef Musk hat dieses Problem inzwischen auch realisiert und betont nun stärker, dass die Modelle X und S ganz andere Performance-Kennzahlen besitzen als das Model 3. Die Preissenkung könnte zusätzlich helfen, für weitere Bestellungen zu sorgen. Denn bis die Massenproduktion des Model 3 angelaufen ist, muss der Konzern weiterhin mit den Premiummodellen sein Geld verdienen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.