Androgenetisch bedingter Haarausfall trifft viele Männer im Laufe ihres Lebens. Neben chirurgischen Lösungen, die im Normalfall relativ teuer und aufwändig sind, gibt es auf dem Markt viele Medikamente, die Abhilfe versprechen – mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Forscher:innen der University of Sheffield und der COMSATS University in Pakistan haben nun herausgefunden, dass ein natürlich in Menschen und Tieren vorkommender Zucker die Grundlage für eine Behandlungsmethode für Haarausfall bei Männern sein könnte. Zufällige Entdeckung als Anti-Haarausfall-Mittel Das Team hat entdeckt, dass der Zucker 2-deoxy-D-ribose (2dDR) in der Lage ist, neues Haarwachstum zu stimulieren. Die Erkenntnisse stehen am Ende einer achtjährigen Forschungsperiode, die sich mit den Auswirkungen von 2dDR auf Wundheilung beschäftigte. Es handelt sich also mehr oder minder um eine zufällige Entdeckung – die Forscher:innen entdeckten, dass die Haare um die Wunden beim Einsatz von 2dDR vermehrt wuchsen. „Male pattern baldness is such a common condition, affecting men all over the world, but at the moment there are only two FDA licensed drugs to treat it, Our research suggests that the answer to treating hair loss might be as simple as using a naturally occurring deoxy ribose sugar to boost the blood supply to the hair follicles to encourage hair growth„, so Sheila MacNeil von der University of Sheffield. Um diese Theorie zu testen, haben die Forscher:innen Haarverlust in Mäusen induziert. Diese unterteilten sie dann in mehrere Gruppen: Eine negative Kontrollgruppe, die mit DHT behandelt wurde, eine positive Kontrollgruppe, die mit dem populären Anti-Haarausfall-Medikament Minoxidil behandelt wurde, eine, die mit 2dDR behandelt wurde sowie eine, die ein Gel aus 2dDR und Minoxidil erhielt. Der Zucker war nahezu so wirksam wie das synthetische Medikament Minoxidil, das in Deutschland unter den Handelsnamens Alopexy, Regaine und Minoxicutan vertrieben wird, ist ein Anti-Haarausfall-Medikament, das diverse Nebenwirkungen verursacht, darunter unter anderem eine Sensibilität gegenüber Licht und eine juckende Kopfhaut. Der Wirkstoff wirkt am besten bei Männern unter 40 und sollte nicht mit Medikamenten gegen Bluthochdruck kombiniert werden. In der Studie der Forscher:innen haben die einzelnen Gruppen die jeweilige Therapie für 20 Tage erhalten. Anschließend wurde der Zustand des Fells und der Haar-Follikel analysiert. Nach 21 Tagen hatten die Mäuse, die mit dem Gel aus 2dDR behandelt wurden, ein ähnliches Haarwachstum wie die Minoxidil-Gruppe. Allerdings wiesen sie mehr Blutgefäße auf, die die Follikel versorgten, und auch die Länge und Dichte der Haarfollikel war besser. Unterm Strich war die Behandlung mit 2dDR etwa 80-90 Prozent so effizient wie die mit Minoxidil. Die gleichzeitige Behandlung mit 2dDR und Minoxidil brachte hingegen keine Vorteile. Die Ergebnisse legen nahe, dass der natürliche Zucker eine günstige und möglicherweise sichere Alternative zu Minoxidil sein könnte. „This pro-angiogenic deoxy ribose sugar is naturally occurring, inexpensive and stable and we have shown it can be delivered from a variety of carrier gels or dressings. This makes it an attractive candidate to explore further for treatment of hair loss in men„, erklärt Mohammed Yar von der COMSATS University. Natürliches Haarwuchsmittel? Die Forscher:innen gehen davon aus, dass der Zucker die sogenannten vaskulären endothelialen Wachstumsfaktoren (abgekürzt VEGF für Vascular Endothelial Growth Factor) anregen, die ihrerseits dann neues Haarwachstum begünstigen. „However, to study the mechanism of action of 2dDR, further work will be required to investigate the levels of VEGF in this model, following the addition of 2dDR, and to what extent the hair follicle stimulation can be blocked by the addition of VEGF inhibitors„, schreibt das Team. Die Forschung an 2dDR als Anti-Haarausfall-Mittel steckt noch in den Kinderschuhen, allerdings besteht die Hoffnung, dass das Team auf ein natürliches Haarwuchsmittel gestoßen sind, das eine echte Alternative zu synthetischen Wirkstoffen sein könnte. via University of Sheffield Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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