Das Pharma-Unternehmen Moderna hat die Ergebnisse einer Phase-2b-Studie bekannt gegeben, in deren Rahmen eine mRNA-basierte Behandlung für Hautkrebs untersucht wurde. In der Studie stellte sich heraus, dass die Therapie in Kombination mit einer Immuntherapie im Vergleich zu derzeit existierenden Therapien die Wahrscheinlichkeit eines Wiederauftretens des Krebs, des Auftretens von Metastasen sowie das Sterberisiko deutlich reduzieren.


mRNA-Therapien sind seit Covid-19 im Aufwind

Die Forschung an mRNA-basierten Therapien gibt es bereits seit Jahrzehnten. Einen großen Schub erhielten diese Therapien allerdings durch die Coronavirus-Pandemie, in deren Verlauf in Rekordzeit mRNA-basierte Imfpstoffe entwickelt wurden. Der Erfolg dieser Impfstoffe verlieh auch der Entwicklung anderer Therapien mit mRNA-Technologie Aufwind. Die Unternehmen Moderna und BioNTech, beide treibende Kräfte hinter der Entwicklung der SARS-CoV-2-Impfungen, arbeiten inzwischen daran, die Technologie auch zur Therapie anderer Krankheiten zu entwickeln. Ein vielversprechendes Ziel sind dabei diverse Krebserkrankungen.


Das Medikament gegen Hautkrebs, das Moderna entwickelt hat, hört auf den Namen mRNA-4157 (V940) und ist eine individualisierte Neoantigen-Therapie. Das bedeutet, dass die Therapie individuell auf den/die Patient:in zugeschnitten ist. Dabei wird die genaue Signatur der DNA-Sequenz des jeweiligen Tumors analysiert und auf Basis dieser Informationen mRNA hergestellt, die eine spezifische Mischung von bis zu 34 Neoantigenen codiert, die die Krebserkrankung des/der Patient:in effizient behandelt und das Immunsystem auf die Krebszellen trainieren kann.

Vielversprechende Ergebnisse der Therapie

In die vorgestellte Studie waren 157 Proband:innen involviert, die alle unter einem Melanom der Stufe 3 oder 4 litten. Ziel war, die Effizienz der Therapie zu testen. Nach der chirurgischen Entfernung der Tumoren wurden die Patient:innen in zwei Gruppen unterteilt. Eine Gruppe wurde mit einem Kombination des individualisierten mRNA-Medikaments sowie KEYTRUDA behandelt, einem Immuntherapie-Medikament des Unternehmens Merck. Die zweite Gruppe erhielt lediglich KEYTRUDA.

Bei einer Untersuchung der Patient:innen nach drei Jahren stellte sich heraus, dass das Risiko für das Wiederauftreten des Krebs sowie für das Versterben an der Erkrankung bei der ersten Gruppe im Vergleich zur zweiten Gruppe um 49 Prozent verringert war. Das Risiko, dass der Krebs streut, wurde sogar um 62 Prozent verringert.

Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Schmerzen an der Injektionsstelle und Schüttelfrost traten in der ersten Gruppe bei 25 Prozent der Patient:innen auf, in der zweiten Gruppe bei 20 Prozent.

Weitere Studien sind in Arbeit

Nach diesen vielversprechenden Ergebnissen wurde der Kombination aus mRNA-4157 (V940) und KEYTRUDA eine „Breakthrough Therapy Designation“ von der US-amerikanischen Regulierungsbehörde FDA erhalten. Außerdem wurde die Behandlung von der European Medicines Agency (EMA) in den Status „Priority Medicines (PRIME)“ gesetzt. Die Phase-2b-Studie wird derweil fortgesetzt, während eine Phase-3-Studie vorbereitet wird, in der die Effizienz der Behandlung gegen Lungenkrebs getestet werden soll. In Zukunft soll auch untersucht werden, ob die Behandlung auch bei anderen Krebsarten angewendet werden kann.

via Moderna

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