Das Becken und der Oberschenkelhals sind bei Stürzen besonders sensible Punkte. Hinzu kommt, dass Brüche dort vergleichsweise kompliziert sind und insbesondere für ältere Menschen eine erhebliche Belastung darstellen können. Der französische Hersteller Helite hat daher einen speziellen Schutz für den Bereich rund um die Hüfte entwickelt. Dieser funktioniert im Prinzip wie ein Airbag: Im Normalzustand sieht er aus wie ein Gürtel, kommt es allerdings zu einem Sturz, bläst er sich auf und soll so schlimmere Schäden verhindern. Den Angaben des Herstellers zufolge kann auf diese Weise 90 Prozent der Sturzenergie abgefangen werden. Ein konventioneller Hüftschutz kommt hingegen nur auf Werte rund um zehn Prozent. Ein Sturz dauert in der Regel rund 400 Millisekunden So einleuchtend die Idee eines Airbags klingt, gibt es doch einen wichtigen Punkt zu beachten: Der Schutz muss innerhalb von Sekundenbruchteilen aktiv werden, um seine Wirkung entfalten zu können. Die Entwickler des HipAir sind sich sicher, dass ihnen dies gelungen ist. Ihren Angaben zufolge erkennt der Airbag einen Sturz innerhalb von 200 Millisekunden und besitzt nach weiteren 80 Millisekunden seine volle Größe. Dies würde vollkommen ausreichen: Bei einem normalen Sturz erfolgt der Aufschlag in der Regel nach 400 Millisekunden. Die Hoffnung des Herstellers ist es, die Zahl der Sturzverletzungen massiv reduzieren zu können. Dies würde nicht nur den betroffenen Menschen viel Leid ersparen, sondern auch die Behandlungskosten innerhalb des Gesundheitssystems massiv reduzieren. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Die Anschaffung ist für Privatpersonen recht teuer Mit dieser Argumentation könnte versucht werden, die Krankenkassen von der Kostenübernahme für den HipAir zu überzeugen. Denn für Privatpersonen ist eine Anschaffung nicht gerade preiswert: Der Schutzgürtel selbst kostet 800 Dollar. Benötigt wird zudem eine Gaskartusche für weitere 50 Dollar. Neben Senioren könnten zudem Rad- und Rollerfahrer als mögliche Zielgruppe des Hüftschutzes in Frage kommen. Denn bei Stürzen in Kurven und bei seitlichen Zusammenstößen fallen diese ebenfalls oftmals auf die Seite – und könnten dabei ein schützendes Luftpolster gut gebrauchen. In Europa soll der HipAir – der auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas präsentiert wurde – ab März käuflich zu erwerben sein. Der genaue Preis hierzulande ist noch unbekannt. Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter