Die Medizin hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte dabei gemacht, Erblindungen aufgrund von Krankheiten zu verhindern. Deutlich schwerer tut sich die Forschung aber damit, ein einmal verlorenes Augenlicht wiederherzustellen. Dies hängt mit der enormen Komplexität des menschlichen Auges zusammen. Forscher der australischen „Monash University“ verfolgen allerdings momentan einen vielversprechenden Ansatz. Sie wollen die geschädigten Augen komplett umgehen und mit Hilfe einer smarten Brille Bilder direkt an das Gehirn senden. Bisher hinkt die Technik dabei der Natur aber noch ein wenig hinterher: Mit der künstlichen Brille sind Bilder mit einer Schärfe von knapp 500 Pixeln zu sehen, während es ein gesundes Auge auf ein bis zwei Millionen Pixel bringt.


Mikroelektroden ersetzen den Sehnerv

Dennoch ist auch ein vergleichsweise unscharfes Bild natürlich besser als gar nichts zu sehen. Damit die Bilder vom Gehirn allerdings auch empfangen werden können, müssen dem Patienten elf kleine Implantate in den für das verarbeiten visueller Signale zuständigen Teil des Gehirns eingesetzt werden. Diese sind jeweils mit Mikroelektroden besetzt. Durch die Elektroden werden dann Reize an das Gehirn gesendet – sie übernehmen also die Aufgabe des Sehnervs. Die Lernfähigkeit des Gehirns soll dann schon nach kurzer Zeit dafür sorgen, dass diese Signale tatsächlich als Sehvermögen gedeutet werden.


Forscher suchen nach freiwilligen Probanden

Aufgenommen werden die Bilder dabei durch eine Digitalkamera in der Brille. Anschließend werden die Aufnahmen umgewandelt und drahtlos an die Hirnimplantate gesendet. Um ein Bild davon zu vermitteln, welche Qualität das neue Sehvermögen erreicht, verwiesen die Wissenschaftler auf den ersten Televisor – einem Vorläufer des Fernsehens – aus den 1920er Jahren. Bisher allerdings wurde das komplette Zusammenspiel der Technik noch nicht an menschlichen Probanden getestet. Aktuell suchen die Forscher nach Freiwilligen, die bereit sind sich das komplette System implementieren zu lassen. Auf lange Sicht gehen die Forscher zudem davon aus, die Qualität der künstlichen Sehkraft massiv steigern zu können.

Via: The next web

1 Kommentar

  1. Christoph

    3. April 2016 at 11:23

    Geile Erfindung! Hoffentlich funktioniert das. Hat man das denn schon erfolgreich bei Schimpansen ausprobiert? Da kann man ja am ehesten sehen, ob sich etwas verändert hat.

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