Wie MIT Technology Review berichtet, arbeiten Forscher an der École Polytechnique Fédérale in Lausanne, Schweiz auf Hochtouren an einer Lösung für Querschnittgelähmte. Und die neuesten Ergebnisse aus Lausanne lassen Menschen mit einer Lähmung hoffen, eines Tages ihren unteren Körper doch wieder normal nutzen zu können. Unter der Leitung von Neurowissenschaftler Gregoire Courtine wurde eine querschnittsgelähmte Maus einem Experiment unterzogen welches ihr erlaubt hat 1000 balancierte und gleichmäßige Schritte zu tätigen. Alles Computer-unterstützt und ein wenig a la „Frankenstein“ dafür aber ein großer Schritt in eine Zukunft in der Querschnittgelähmte auf Heilung hoffen dürfen. Mehr zum Experiment von der École Polytechnique Fédérale in Lausanne lest ihr im Trends der Zukunft Blog.

Experiment mit Maus lässt diese 1000 Schritte laufen

Bei Querschnittsgelähmten ist das Rückenmark zerstört und verhindert, dass Signale aus dem Gehirn zu den Beinen gesendet werden. Neurowissenschaftler Gregoire Courtine arbeitet intensiv daran, diese Rückenmarkschädigung zu umgehen und Menschen wieder laufen zu lassen. Dazu nutzt er elektrische Impulse die über einen Computer gesteuert zu den Muskeln in den Beinen gesendet werden. Der Computer steuert die Impulse so, als würde das Gehirn die Signale senden und bringt alle Muskeln in den Beinen in eine solche Harmonie und in ein solches Zusammenspiel, dass ganze Schritte entstehen. Dies ist den Wissenschaftlern zwar noch nicht beim Menschen, allerdings aber bei Mäusen gelungen. Ein Experiment hat nun eine Maus tatsächlich 1000 balancierte und gleichmäßige Schritte gehen lassen und lässt hoffen, dass es eines Tages in nicht alzu ferner Zukunft eine Hard- und Software für den Menschen geben könnte, die genau das Prinzip anwendet um Menschen mit Querschnittlähmung wieder gehen lassen zu können.


Implantat im Rückenmark sendet Informationen

Da wo die sich die Schädigung befindet, genau da muss man ansetzen. Ein computer-gesteuertes Implantat im Rückenmark wurde in diesem Frühling schon an der University of California vorgestellt, allerdings schafften es die Probanden nur über einen sehr geringen Zeitraum zu laufen. Dafür steuerten sie den Laufprozess allerdings auch selbst. Das neue System von der École Polytechnique Fédérale in Lausanne könnte das Tool sein, welches fehlte um den Menschen in Kalifornien über eine längere Distanz beim Laufen zu helfen. Das System koordiniert die Schritte nämlich selbst, ohne dass der Mensch selbst diese steuern muss. Dazu bedient sich die Software einer Videokamera, die die Schritte die getätigt werden in Echtzeit analysiert und die Informationen die an die Beine gesendet werden sofort anpasst. In Kombination könnten beide Systeme in Zukunft tatsächlich Menschen mit Querschnittlähmung helfen. Wir sind uns sicher, es ist offensichtlich, wie weit die Entwicklung hier fortgeschritten ist, dass wir schon in diesem Jahrzehnt eine ernstzunehmende Lösung für das Problem Querschnittlähmung haben werden und somit hunderttausenden Menschen geholfen werden kann.

Video aus Lausanne: Maus läuft trotz Querschnittslähmung

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Quelle: MIT Technology Review

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