Der Prototyp eines neuartigen Hubschraubers namens RACER (rapid and cost-effective rotorcraft) ist mit einer Reisegeschwindigkeit von mehr als 400 Kilometern pro Stunde nicht nur weitaus schneller als die heutigen Fluggeräte dieser Kategorie. Er verbraucht auch weniger Treibstoff, ist deutlich leiser und stellt mit einer Reichweite von mehr als 800 Kilometern einen einsamen Rekord auf. Entwickelt und gebaut wird er von Airbus Helicopters in Marignane in der Provence/Frankreich gemeinsam mit 40 Projektpartnern aus 13 europäischen Ländern. Bild: Fraunhofer Ein Schubpropeller reicht Eine Reihe von technischen Innovationen verleihen dem RACER seine einzigartigen Eigenschaften. Er besitzt wie ein Flugzeug Flügel, die ihm Auftrieb geben. Neben dem relativ langsam und damit leiser als üblich laufenden Hauptrotor verfügt der Prototyp über zwei Schubpropeller, die den Reiseflug beschleunigen. Kommt es nicht so sehr aufs Tempo an kann einer davon ausgeschaltet werden, sodass Treibstoff gespart wird. Der RECAER ist dann aber immer noch so schnell wie ein herkömmlicher Hubschrauber. Rotorkopfhülle auf wissenschaftlicher Basis Um ihm die besonderen Fähigkeiten zu verleihen hat Airbus sehr viel Wert auf das Design gelegt. Es ist so gestaltet, dass der Luftwiderstand extrem gering ist. Selbst Details wie die Gestaltung der Rotorkopfabdeckung sind wissenschaftlich gelöst worden. Im Normalfall sorgt sie für heftige Verwirbelungen, die nicht nur den Widerstand und damit den Spritverbrauch erhöhen, sondern auch für Lärm. Professor Christian Breitsamter vom Lehrstuhl für Aerodynamik und Strömungsmechanik der Technischen Universität München hat mit seinem Team per Computersimulation und aufwändigen Berechnungen die Strömungsgünstigste Lösung gefunden. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Sandwichbauweise reduziert das Gewicht Auch am Gewicht wird massiv gespart. Etwa durch den Einsatz von Seitenschalen aus Kohlenstofffaser-Verbundwerkstoffen. Forscher am Fraunhofer-Institut für Gießerei-, Composite- und Verarbeitungstechnik (IGCV) in Augsburg haben sie produziert, nachdem sie eine völlig neue kostensparende Herstellungstechnik entwickelt hatten. Die Segmente der Außenhaut des Fluggeräts sind wie ein Sandwich aufgebaut. Innen und Außen besteht es aus dem Verbundwerkstoff, innen aus Waben aus Phenolharzlack zur Verstärkung. Die Fasern werden nicht wie sonst per Hand ausgelegt, sondern auf der Basis einer Software von einem Roboter. RACER ist für Rettungsflüge, den Transport von bis zu acht Passagieren und die Versorgung von Produktionsplattformen im Meer gedacht. Mit dem Erstflug rechnen die Beteiligten für Mitte 2022. Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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