Hunde, die entsprechend trainiert sind, können Menschen identifizieren, die an Corona erkrankt sind. Das ist seit etwa einem Jahr bekannt. Neu ist, dass sie auch die erkennen können, die unter Long Covid leiden. Das zeigen Untersuchungen an der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Damit stechen sie andere Testverfahren aus, die nicht so zuverlässig sind. Bei der Identifizierung von Menschen, die an Long Covid litten lagen die Hunde zu 94,4 Prozent richtig. Bei negativen Proben stimmte die Diagnose der Hunde zu 96,1 Prozent. Dabei können die Hunde die Viren nicht direkt erschnüffeln. Sie identifizieren flüchtige organische Verbindungen, die den Körperzellen von Infizierten entweichen. Um drei Größenordnungen besser Claudia Schulz, Tierärztin und Virologin an der Hochschule, ist fasziniert davon, dass Hunde mehr können als herkömmliche Corona-Nachweisverfahren wie PCR- und Antikörpertests. „Post Covid-Patienten stellen in der Regel kein Infektionsrisiko mehr dar“, so Schulz. Aber eine sichere Diagnose ermögliche eine optimierte Behandlung der Patienten und eröffne neue Möglichkeiten, um diese komplexe Viruserkrankung besser verstehen zu können.“ Für Friederike Twele, Tierärztin und Neurowissenschaftlerin, betont das große Potenzial der Spürhunde bei der Untersuchung der Pathophysiologie von Covid-19-Patienten. „Die Geruchserkennung von Hunden ist um drei Größenordnungen empfindlicher ist als die derzeit verfügbaren Geräte“, begeistert sie sich. Long Covid ist besonders tückisch Viruserkrankungen können tückisch sein. Mitunter leiden Betroffene noch lange nach einer überstandenen Infektion unter Symptomen. Aktuelle Studien lassen vermuten, dass Langzeitfolgen nach einer Infektion mit dem Coronavirus häufiger und länger auftreten als beispielsweise nach einer Influenza-Infektion. Das Coronavirus gilt als Multiorganvirus, das neben der Lunge auch in zahlreichen anderen Organen auftritt, etwa in Niere, Herz, Leber oder Gehirn und diese schädigen können. Besonders häufig unter Spätfolgen leiden Patienten mit einem schweren Verlauf von Covid-19. Daten aus England deuten darauf hin, dass rund 40 Prozent der schwerer Erkrankten längerfristige medizinische Unterstützung benötigen, etwa zur Verbesserung der eingeschränkten Lungenfunktion oder anderer betroffener Organe. via Tierärztliche Hochschule Hannover Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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