Im Jahr 2024 wollen die Vereinigten Staaten wieder einen Astronauten auf den Mond bringen. Anschließend ist dort sogar die Errichtung einer dauerhaften Präsenz geplant. Mit dem Aufbau der dafür benötigten Infrastruktur wird bereits jetzt begonnen. So soll der finnische Nokia-Konzern auf dem Erdtrabanten ein Mobilfunknetz errichten. Theoretisch könnten die Astronauten dort dann miteinander telefonieren. Deutlich praxisnäher dürfte allerdings die Idee sein, auf diese Weise große Mengen an Daten und Videoaufnahmen zu transferieren. So könnten Mondfahrzeuge beispielsweise beinahe in Echtzeit ferngesteuert navigiert werden. Auf den neuen Mobilfunkstandard 5G müssen die temporären Mondbewohner allerdings zunächst noch verzichten. Stattdessen wird Nokia zunächst nur ein LTE-Netz installieren. Diese Technologie ist besser geeignet, um rund 380.000 Kilometer von der Erde entfernt eine schnelle Kommunikation zu ermöglichen.


Mond
Foto: Dino Abatzidis, via Flickr. CC BY-NC-SA 2.0

Das Funkmodul baut sich auf dem Mond von alleine auf

Um die notwendige Technik schnell und sicher auf den Mond zu bekommen, kooperiert Nokia mit der texanischen Firma Intuitive Machines. Diese hat ein spezielles Mondlandegerät entwickelt, das in der Lage ist, das Funknetzwerk unbeschadet auf die Oberfläche des Erdtrabanten zu bringen. Dort baut die Technik sich dann von alleine auf. Läuft alles nach Plan könnte das erste Funknetzwerk dann bereits Ende des Jahres 2022 den Betrieb aufnehmen. Die besonderen Bedingungen im Weltraum wurden bei der Entwicklung des Moduls bereits berücksichtigt. Zumindest aus technischer Sicht sollte es also keine Probleme geben. Eine flächendeckende Versorgung der gesamten Mondoberfläche stellt dies aber auch dann noch nicht dar. Vielmehr sollen zunächst die Bereiche versorgt werden, die für den Aufbau der dauerhaften Präsenz benötigt werden. Später könnte das Netz dann sukzessive erweitert werden. Letztlich dürfte dies aber eine Frage des Preises sein.

Vodafone scheiterte mit einem ähnlichen Projekt

Interessant ist zudem, dass Vodafone bereits im Jahr 2018 den Aufbau eines LTE-Netzes auf dem Mond ankündigte. Das britische Unternehmen suchte sich dafür allerdings den falschen Partner Denn die Technik sollte unter dem Motto „Mission to the Moon“ durch das deutsche Startup PT-Scientists auf den Mond gebracht werden. Doch die Entwicklung der Mondlandefähre verzögerte sich zunächst. Anschließend rutschte das Startup sogar in die Insolvenz. Die Folge: Bis heute gibt es kein Mobilfunknetz auf dem Mond. Neben den Vereinigten Staaten haben aktuell noch zahlreiche weitere Staaten größere Ambitionen in Sachen Mondfahrt verkündet. So brachte China zuletzt eine Sonde auf die Rückseite des Mondes. Die europäische Raumfahrtagentur ESA wiederum möchte eine Weltraumtankstelle errichten, während Russland ebenfalls eine bemannte Mission plant. Hinzu kommen noch private Firmen und Initiativen. So will SpaceX beispielsweise Touristen auf den Mond fliegen.


Via: FAZ

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