Ende letzten Jahres traf das norwegische Parlament eine wegweisende Entscheidung: Bis 2020 soll es keine Palmöl-Kraftstoffe mehr im Land geben, neue Produkte dieser Art erhalten erst gar keine Zulassung mehr. Palmöl ist ein echter Umweltkiller, das im wahrsten Sinne des Wortes billige Fett befindet sich mittlerweile auch in einer Vielzahl von Lebensmitteln.


Bild: J. Patrick Fischer [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], from Wikimedia Commons

Palmöl ist klimaschädlicher als fossile Brennstoffe

Im Grunde kann man gar nicht genug vor Palmöl warnen, dem Stoff, den die Industrie vor einigen Jahren als „vielgeliebtes“ Billig-Öl entdeckt hat. Zur Produktion werden gewaltige Ölpalmenplantagen benötigt, dafür muss immer mehr Regenwald weichen. Der Palmenanbau breitet sich aktuell in Indonesien, speziell auf Borneo, wie ein Lauffeuer aus und frisst sich in den immergrünen ökologischen Lebensraum hinein. Die norwegische Rainforest Foundation stellte 2017 fest, dass das beliebte Fett noch viel klimaschädlicher ist als fossile Brennstoffe! Der Herstellungsprozess trägt zur Dezimierung der ohnehin viel zu kleinen Orang-Utan-Populationen bei und raubt vielen anderen Tieren und Pflanzen die Heimat. Darum sagt Norwegen nun endlich: „Ikke“ – Nein!

Palmöl befindet sich in erstaunlich vielen Lebensmitteln

Norwegen ist somit der erste Staat, der eine solche weitreichende Entscheidung trifft. Allerdings bleibt den Norwegern weiterhin das ungesunde Billig-Öl in allerlei Lebensmitteln erhalten. Auch wer hier in Deutschland die Augen aufmacht, wird den öligen Zusatzstoff in erstaunlich vielen Produkten finden, wie zum Beispiel in Schokolade, Keksen und Margarine. Die EU hat bereits angekündigt, Palmöl verbieten zu wollen, doch aktuell mangelt es noch an entsprechenden Gesetzen. Bis 2030 soll Europa palmölfrei werden – das erscheint im Hinblick auf die drängenden Probleme reichlich spät. Vielleicht kann Norwegen in die Sache etwas mehr Tempo bringen, wenn es sich zu weiteren mutigen Schritten entschließt. Doch auch dort hat es ziemlich lange gedauert, bis sich das Parlament endlich zu konkreten Handlungen durchringen konnte. Das jetzige Ergebnis ist ein Produkt aus jahrelangen harten Diskussionen und einer Abstimmung, die keinesfalls einstimmig verlief.


Quelle: ecowatch.com

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