Bei 50 km/h legt ein Auto innerhalb von fünf Sekunden 70 Meter zurück. Welchem Fahrer würde es im Ernst einfallen, dabei die Augen zu schließen? Und doch machen viele etwas Ähnliches, sie wenden sich »kurz« ihrem Handy zu, stellen das Navi ein, checken eine Nachricht, nehmen ein Telefonat entgegen. Die häufigste Unfallursache im Straßenverkehr ist und bleibt deshalb die Ablenkung, meistens durch das Smartphone. Doch jetzt kommt der Handy-Blitzer, er startet in Rheinland-Pfalz. Entweder aufs Handy oder auf die Straße schauen, beides zusammen geht nicht Die Fotos werden derzeit noch von Beamten geprüft Das neue Blitzgerät befindet sich in Rheinland-Pfalz im Testbetrieb. Es handelt sich um eine sogenannte Monocam, die an höher gelegenen Stellen, wie zum Beispiel einer Brücke, montiert wird. Die Kamera enthält eine künstliche Intelligenz, die nicht nur Objekte im Auto analysiert, sondern auch die Körperhaltung des Fahrers oder der Fahrerin. So erkennt sie, ob die Person gerade ein Smartphone bedient, und schießt direkt ein Foto, wenn sie einen Sünder entdeckt. Das Bild gilt derzeit noch nicht als alleiniger Beweis, erst muss geschultes Personal einen prüfenden Blick drauf werfen. Wenn die Beamten den Verstoß klar erkennen können, kommt es zur Ahndung des Verkehrsdelikts. Demnächst in ganz Rheinland-Pfalz, dann bundesweit Die zusätzliche Prüfung durch einen Menschen soll wegfallen, sobald die KI in der Lage ist Handy-Nutzungen zuverlässig zu erkennen. Nächstes Jahr geht’s in die nächste Stufe, dann kommt die Monocam in ganz Rheinland-Pfalz zum Einsatz. Ist dieser Großversuch mit Erfolg gesegnet, wird die Verwendung auch in anderen Bundesländern wahrscheinlich. In Australien gibt es schon seit drei Jahren einen Handy-Blitzer, der gut funktioniert. Vielleicht lassen sich damit demnächst auch bei uns Unfälle mit Toten und Verletzten vermeiden, wenn der menschliche Verstand alleine nicht reicht, um auf Blindflüge zu verzichten. Das Smartphone führt jedenfalls europaweit die Liste der Ablenkungsgründe an, und das muss enden. Quelle: forschung-und-wissen.de Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter