Wohin man auch schaut, überall ist Energie. Nicht jede Energie lässt sich jedoch problemlos und zu geringen Kosten ernten, bei den Whiskey-Brennereien in Kentucky sind die Aussichten aber richtig gut. Sie produzieren sogenannte Schlempe, die eigentlich als Rinderfuttermittel dient. Doch gibt es immer weniger Rinder im amerikanischen Bundesstaat – und die Schlempe strotzt vor Energie. Schlempe enthält viel nutzbare Energie Bourbon-Konsum verdoppelt sich, Rinderhaltung schrumpft Guter Bourbon Whiskey ist gefragt, in den nächsten fünf Jahren soll sich laut Vorhersage der Konsum verdoppeln. Dabei verließen allein 2020 schon 127,2 Millionen Gallonen die Brennereien, und für jeden einzelnen Liter entstehen 10 Liter Schlempe. Der Abfallstoff, der keiner ist, setzt sich aus den Körnern zusammen, mit denen die Hefe gefüttert wurde, sowie aus toten Hefezellen und anderen Gärungsprodukten. Der Proteingehalt ist hoch, die Rinder gedeihen damit prächtig. Allerdings sind die Transportwege zu den Rinderfarmen lang, manchmal wird die Schlempe unter weiterem Energieaufwand zu Sirup raffiniert. Und es bleibt immer mehr von dem Rohstoff übrig, der problemlos direkt vor Ort als Energieträger nutzbar wäre. Großer Maisanteil garantiert hohen Energiegehalt Forscher des James B. Beam Institute for Kentucky Spirits im Vereinigten Königreich testeten die Umwandlung der Schlempe in das natürliche Gas Methan – und hatten Erfolg. Bei hohem Maisanteil ist die Gasproduktion besonders lohnenswert, die für den Prozess verwendeten anaeroben Bakterien laufen dabei zur Höchstform auf. Wird Methan direkt nach dem Entstehen verbrannt, gilt es als saubere Energie. Es sollte nur noch nicht unverbrannt in die Atmosphäre entweichen. Das Gas ließe sich zur Energieversorgung der Brennereien verwenden, aber auch dazu, die Lastwagen der Destillerien zu betreiben. Sämtliche Transportwege würden durch dieses neue Kreislaufsystem entfallen. Teamleiter Tyler Barzee, Assistenzprofessor für Biosysteme und Agrartechnik am JBBI sagt dazu: »Dies ist eine lokale Lösung, die Kentucky als führend in Sachen Bourbon und erneuerbare Energien positionieren könnte«. Die Idee zeigt: Energielösungen können je nach Region sehr verschieden sein, dem Erfindergeist sind kaum Grenzen gesetzt. Quelle: newatlas.com Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter