Ein 67 Jahre alter Patient mit Lungenkrebs hat in London erstmals einen neuen Impfstoff gegen Lungenkrebs erhalten. Es handelt sich um einen ersten Test um die Sicherheit der Behandlungsmethode zu überprüfen und herauszufinden, ob sie zusammen mit anderen Krebsbehandlungen genutzt werden kann. Foto: Non-small Cell Carcinoma of the Lung, FNA, Ed Uthman, Flickr, CC BY-SA 2.0 Mit Impfung gegen eine Krebserkrankung Wer das Wort „Impfung“ hört, der denkt zuallererst an Dinge wie die Grippeimpfung, die präventiv vor einer Erkrankung verabreicht werden. Allerdings ist eine Impfstoff generell erstmal ein Wirkstoff, der das Immunsystem des Körpers dabei unterstützt, Erkrankungen zu erkennen und zu bekämpfen. Zu diesen Erkrankungen können auch Krebserkrankungen zählen. Am National Health Service (NHS) an den University College London Hospitals (uCLH) hat nun ein Patient erstmal eine neue Art von Krebsimpfstoff erhalten. Konkret geht es um einen Impfstoff gegen Lungenkrebs. „Lung cancer remains the leading cause of cancer deaths worldwide, with an estimated 1.8 million deaths in 2020. We are now entering this very exciting era of mRNA-based immunotherapy clinical trials to investigate the treatment of lung cancer … We hope this will provide an opportunity to further improve outcomes for our NSCLC non-small cell lung cancer patients, whether in the early or advanced stages„, erläutert Siow Ming Lee, Onkologie-Professor am University Hospital London. Das sogenannte nicht-kleinzellige Lungenkarzinom ist die am häufigsten verbreitete Lungenkrebs-Art. Bei dieser Krebsart kommen die Krebszellen aus dem Lungengewebe. Der Krebs wächst langsamer als bei der zweithäufigsten Lungenkrebsart, dem kleinzelligen Lungenkarzinom, aber wenn er diagnostiziert wird, hat der Krebs oft bereits in andere Körperteile gestreut. Neuer mRNA-Impfstoff wirkt exklusiv gegen Krebszellen Das neuartige Vakzin hört auf den Namen BNT116 und wurde von der deutschen Firma BioNTech entwickelt, die sich durch die Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Coronavirus einen Namen gemacht hat. Wie auch der Covid-19-Impfstoff Comirnaty basiert auch BNT116 auf Messenger-RNA (mRNA). Diese konfrontiert das Immunsystem des Patienten mit Markern von seinem Tumor. Im Gegensatz zu Chemotherapien, die sowohl für gesunde Zellen als auch für Krebszellen toxisch ist, wirkt das Vakzin exklusiv gegen die Krebszellen. „The strength of the approach we are taking is that the treatment is aimed at being highly targeted towards cancer cells„, so Dr. Sarah Benafif, die die Studie leitet. In ihrem Verlauf sollen insgesamt 130 Patient:innen aus sieben Ländern das Vakzin erhalten. Die Proband:innen leiden alle an unterschiedlichen Stadien von nicht-kleinzelligem Lungenkrebs – von frühen Stadien vor einer Behandlung durch eine Operation oder Bestrahlung bis hin zu späten Stadien nach wiederauftretenden Tumoren. In der Studie wird es vor allem darum gehen, herauszufinden, ob BNT116 sicher ist und als Alleintherapie von dem Körper der Proband:innen toleriert wird. Außerdem soll herausgefunden werden, ob der Impfstoff auch gemeinsam mit anderen Behandlungsmethoden wirkt. „I thought it over, and … decided to take part because I hope it will provide a defense against cancer cells. ut I also thought that my participation in this research could help other people in future and help this therapy become more widely available. As a scientist myself, I know that science can only advance if people agree to participate in programs like this. I work in artificial intelligence, and I am open to trying new things. My family did research about the trial, too, and they supported me taking part„, so Janusz Racz, der nun als erster Patient den Wirkstoff erhielt. via UCLH/NHS Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Ohne Brillen oder Kontaktlinsen: So soll Kurzsichtigkeit schon in jungem Alter unter Kontrolle gebracht werden