Die Reise zum Mars wird von vielen als das nächste große Ziel der Menschheit angesehen. Doch bis dort hin gilt es, noch einige Hindernisse zu überwinden. Die Reisedauer etwa – mit konventionellen Antriebssystemen würde sie geschätzte sechs Monate betragen, was für die Astronauten eine erhebliche Strahlenbelastung bedeuten würde. Diesem Problem wollen Forscher der Ad Astra Rocket Company, gegründet 2005 von Plasma Physiker und ehemaligem Space-Shuttle Astronaut Franklin Chang-Diaz, mit einem neuen Ionenantrieb, genannt VASIMR (Variable Specific Impulse Magnetoplasma Rocket) entgegen wirken. Im Gegensatz zu traditionellen Raketen, die durch das Verbrennen von chemischem Brennstoff ihren Schub erzeugen, wird beim Ionenantrieb durch das Beschleunigen von geladenen Atomen, oder Ionen, durch ein elektrisches Feld die Rakete vorangetrieben. Doch bisher verwendete Ionenantriebe besitzen bei weitem zu wenig Energie, um eine mögliche Marsrakete anzutreiben. Aus diesem Grund sollen bei VASIMR die geladenen Teilchen von einem Hochfrequenz-Generator zu einem eine Million Grad heißen Plasma erhitzt werden, was eine hundertmal größere Leistungsausbeute verglichen mit bisherigen Ionenantrieben ermöglichen soll. Derzeit besitzt der Motor eine Leistung von 50kW, welche in weiteren Tests auf 200kW erhöht werden soll. Damit soll ein Schub von einem halben Kilo erzeugt werden – was laut Jared Squire, Leiter der Forschungsabteilung bei Ad Astra, im All genügend Schub wäre, um zwei Tonnen Fracht in nur 19 Monaten von der Sonne zum Jupiter (eine Distanz von 778 Millionen Kilometern) zu transportieren. Mit seiner momentanen Leistung kann VASIMR alleine durch Solarenergie betrieben werden. Um jedoch in 39 Tagen den Mars zu erreichen, würde tausendmal mehr Energie benötigt, als Solarenergie bereitstellen könnte. Aus diesem Grunde muss eine Möglichkeit entwickelt werden, einen Nuklearreaktor für die Energieversorgung an Bord zu nutzen. Ad Astra und die NASA wollen VASIMR 2012 oder 2013 an der Internationalen Raumstation ISS testen. Dabei könnte VASIMR genutzt werden, die ISS in ihrem Orbit zu halten. Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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