Wer schon einmal im Sommer barfuß über die Straße gelaufen ist, weiß, dass sich der Asphalt unter Sonnenstrahlung enorm aufheizen kann. Bereits seit längerem gibt es daher die Idee, diese Kraft der Sonne zur Stromproduktion zu nutzen. Die französische Regierung hat beispielsweise bereits angekündigt, mittelfristig rund eintausend Straßenkilometer mit unterirdischen Solarmodulen auszurüsten. Bisher handelte es sich dabei aber um eine reine Vision, die noch nicht in der Praxis getestet wurde. Dies wird sich nun aber ändern: In der Stadt Tourouvre-au-Perche ist die erste Solarstraße der Welt eingeweiht worden. Auf einer Strecke von einem Kilometer wurden dort insgesamt 2.880 Solarpanele verbaut. Diese sollen die Straßenbeleuchtung der Stadt mit Strom versorgen.


Der eine Kilometer kostete rund fünf Millionen Euro

Die enorme Bedeutung des Projekts für die französische Regierung zeigt sich an der Tatsache, dass eigens Umweltministerin und Ex-Präsidentschaftskandidatin Ségolène Royal zur Einweihung des Straßenabschnitts anreiste. Auch die Investitionen in diese erste Teststrecke fielen alles andere als gering aus: Der Bau der Straße kostete rund fünf Millionen Euro. Dafür rechnen die Initiatoren mit der Produktion von 280 Megawattstunden Strom jährlich. Naturgemäß ist dabei allerdings mit einigen Schwankungen zu rechnen. Die beteiligten Experten gehen davon aus, dass die Stromproduktion an sonnenreichen Tagen in etwa doppelt so hoch liegen dürfte wie an kalten Wintertagen. In erster Linie geht es bei der nun eröffneten Teststrecke allerdings auch nicht um die Menge des produzierten Stroms, sondern darum, die Praxisfähigkeit der Technik unter Beweis zu stellen.


Die Praxistauglichkeit muss noch bewiesen werden

Fünf Schichten durchsichtiges Silikon sollen dafür sorgen, dass die Solarmodule den Belastungen des Straßenverkehrs standhalten. Ob dies allerdings in der Realität auch tatsächlich so ist, soll nun auf der ersten Solarstraße in Frankreich getestet werden. Entwickelt und gebaut wurde die Teststrecke von der privaten Firma Colas‘ Wattway. Selbst wenn sich die Technologie aber nun in der Praxis als wirksam erweisen sollte, bleibt noch die Frage zu klären, ob sich ein großflächiger Einsatz auch finanziell lohnt. Via: Inhabitat

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