Das Startup Forward hat in San Francisco kürzlich eine Klinik eröffnet, die mit ihrer Vernetzung und dem modernen Konzept einen Ausblick auf die Arztpraxis der Zukunft geben soll. Das zählt nicht nur für die Ausstattung, sondern auch für das Konzept. Patienten in Forwards Klinik zahlen einen monatlichen Beitrag, für den sie dann unbegrenzten Zugriff auf die angebotenen Ressourcen bekommen. Gesundheitliche Vorsorge der Zukunft Dass die Dinge bei Forward ein bisschen anders laufen, wird Patienten bereits beim Betreten der Klinik klar. Die Registrierung läuft über ein iPad, und direkt nach dem Eintreten betreten die Patienten einen extra entworfenen Body-Scanner, der eine Vielzahl biometrischer Daten aufnimmt, die sowohl von den Ärzten als auch von den Patienten/Mitgliedern über eine App aufgerufen werden können. Die Untersuchungsräume der Praxis werden von großen Touchdisplays beherrscht, auf denen die persönliche Krankengeschichte der Patienten mit ihren aktuellen biometrischen Daten integriert sind. Die Ärzte können mit dem Patienten so über alle möglichen Gesundheits-Themen reden und diese direkt auf den Displays visualisieren. Die Unterhaltung wird von einem KI-System überwacht, das in Echtzeit Notizen und mögliche Behandlungspläne darstellt. Neben dem KI-System hat Forward auch einige medizinische Werkzeuge entworfen. Unter anderem können die Ärzte in der Klinik auf digitale, drahtlose Stethoskope zurückgreifen, die den Herzschlag auch durch die Kleidung der Patienten erkennen können. Außerdem steht ihnen ein mobiles Infrarotlicht zur Verfügung, das Venen für Blutentnahmen optisch darstellt. Forward ist ein teures Vergnügen Den Mitgliedern werden von Forward mehrere Wearables zur Verfügung gestellt, die mit der unternehmenseigenen App verbunden werden. Zusätzlich erhalten die Patienten 24/7 Zugriff zu medizinischer Betreuung und Echtzeit-Kontrolle ihrer Daten durch die KI von Forward. Günstig ist das natürlich nicht. Wer die Dienste von Forward in Anspruch nehmen möchte, der zahlt dafür 149 US-Dollar im Monat. Aber der CEO und Gründer von Forward, Adrian Aoun, hofft, dass die Technologie und das Konzept in Zukunft günstiger werden wird und diese Form von gesundheitlicher Betreuung nicht nur für die Menschen geeignet ist, die das Glück haben, sie sich leisten zu können. Um dies zu verdeutlichen, bietet Forward 15 Prozent der anfänglichen Mitgliedschaften kostenfrei für Patienten aus ärmeren Schichten an. Insgesamt hat Forward eine Herangehensweise an das Thema Gesundheit, die sich von den klassischen Kliniken und Arztpraxen unterscheidet. Statt eines Arztbesuches, wenn es gesundheitliche Probleme gibt, setzt Forward auf eine kontinuierliche Betreuung. Kein Ersatz für eine Krankenversicherung Durch Künstliche Intelligenz unterstützte Diagnostik ist definitiv ein großes Thema für die Zukunft der Medizin. Ein weiteres Beispiel hierfür ist die Künstliche Intelligenz „Watson“ von IBM, die ebenfalls in der medizinischen Diagnostik zum Einsatz kommt. Die Herangehensweise von Forward ist jedoch explizit nicht dafür gedacht, klassische Krankenversucherungs-Modelle zu ersetzen, sondern es handelt sich mehr um eine Zusatzleistung. Ernsthafte Erkrankungen, deren Behandlung eine Hospitalisierung erforderlich macht, sind in dem Konzept nicht vorgesehen – es handelt sich eher um einen Mitgliedschaftsbeitrag für moderne präventive Gesundheitsvorsorge. Dennoch ist der Ansatz interessant und könnte zu deutlich verbesserter gesundheitlichen Betreuung führen. Eine wichtige Voraussetzung dafür wäre aber, dass das Konzept finanziell erschwinglich genug wird. via NewAtlas.com Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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