Der Weltklimavertrag von Paris stellt viele Schwellenländer vor eine schwierige Aufgabe: Sie müssen ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten – dürfen dadurch aber die wirtschaftliche Entwicklung des Landes nicht zu stark beeinträchtigen. Aufforstung stellt dabei eine Möglichkeit dar, beide Vorgaben zu erfüllen. Denn Bäume nehmen CO2 auf, wodurch Wälder wie eine Art riesiger CO2-Speicher wirken. Die indische Regierung hat daher nun ein extrem ambitioniertes Programm beschlossen: Innerhalb der nächsten Jahre sollen insgesamt 6,2 Milliarden Dollar in die Errichtung neuer Wälder investiert werden. Das Ziel am Ende des Projekts: Die von Wäldern bedeckte Fläche soll auf 33 Prozent des Staatsgebiets steigen. Aktuell liegt dieser Wert bei 21,34 Prozent. Ein Großteil des Geldes wird von den Bundesstaaten ausgegeben Auf diese Weise könnten dann 2,5 Milliarden Tonnen CO2 dauerhaft gespeichert werden und müssten nicht an anderer Stelle eingespart werden. Neue Wälder helfen aber nicht nur dem Klima, sondern bringen auch weitere Vorteile mit sich. So können Bäume helfen, die Austrocknung der Böden zu verhindern und den Grundwasserspiegel hoch zu halten. Auch der Öko-Tourismus dürfte von den neuen Wäldern profitieren. Wo die neuen Waldgebiete dabei entstehen sollen, steht noch nicht fest. Neunzig Prozent der Gelder sollen allerdings an die Regierungen der einzelnen Bundesstaaten weitergereicht werden. Diese können dann vor Ort entscheiden, wo die Bäume gepflanzt werden. Das restliche Geld wird für Projekte der Zentralregierung verwendet. Seit 1980 sind mehr als eine Millionen Hektar Wald verloren gegangen Das Geld steht dabei zu einem Großteil bereits zur Verfügung. Denn die Aufforstung wird durch Abgaben von Unternehmen und Privatpersonen finanziert, die Gebäude auf Flächen errichten wollen, die eigentlich als Waldgebiet ausgewiesen sind. Diese Gelder werden bereits seit dem Jahr 2006 erhoben und sollen nun ausgegeben werden. In gewisser Weise handelt es sich also auch um eine Ausgleichsmaßnahme. Denn seit dem Jahr 1980 sind in Indien rund 1,29 Millionen Hektar Wald verloren gegangen. Dieser Trend soll nun umgekehrt werden. Staatliche Aufforstungsprogramme zum Klimaschutz gibt es dabei auch woanders – beispielsweise in Nordkorea. Via: DigitalJournal Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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