Es klingt ein wenig wie das legendäre Perpetuum mobile: Das australische Unternehmen Fortescue Metals Group plant einen Zug zu entwickeln, der keine externe Energiezufuhr mehr benötigt. Bisher ist man von diesem Ziel allerdings noch weit entfernt. Denn bisher werden die abgebauten Erze mit Dieselzügen über ein eigenes Schienennetz zum nächstgelegenen Hafen transportiert. Spätestens ab dem Jahr 2030 sollen die Bergbauaktivitäten allerdings klimaneutral gestaltet werden. Hierbei spielt dann auch der Transport zum Hafen wieder eine wichtige Rolle. Deshalb hat Fortescue das Unternehmen Williams Advanced Engineering übernommen und sich so Expertise im Bereich der Elektroantriebe eingekauft. Gegründet wurde das Unternehmen einst als Tochter des Formel-1-Rennstalls Williams. In der Vergangenheit konzipierten die Ingenieure unter anderem die Motoren für die Formel E. Außerdem wird an einem Kampfjet mit Elektromotor gearbeitet. Hinzu kommt nun der sogenannte Infinity Train. Bild: Fortescue Eine aufwändige Elektrifizierung der Strecke ist nicht nötig Dieser soll von den geologischen Besonderheiten vor Ort profitieren. Denn der Weg von der Mine bis zum Hafen verläuft zumeist bergab. Der voll geladene Zug muss daher nicht groß angetrieben werden. Der Trick besteht nun darin, die während der Fahrt freigesetzte Bremsenergie zurückzugewinnen und damit einen Akku zu laden. Dieser wiederum steht dann bereit, um den leeren Zug zurück zur Mine zu fahren. Weil der Zug auf der Fahrt zum Hafen beladen und auf der Rückfahrt leer ist, könnte so tatsächlich ein Kreislauf entstehen, bei dem keine zusätzliche Energie mehr benötigt wird. Für Fortescue hat dies den Vorteil, dass die Strecke nicht aufwändig elektrifiziert werden muss. Dadurch wird nicht nur Geld gespart, sondern es kommt auch zu keinen Einschränkungen durch Bauarbeiten. Bisher haben die beteiligten Ingenieure zwar noch keine Details über das geplante Antriebssystem veröffentlicht. Klar ist aber: Funktionieren dürfte der Infinity Train nur auf dieser einen Strecke. Die Bremsenergie kann sinnvoll genutzt werden Ganz neu ist die Idee zudem nicht: So ist der E-Dumper bereits seit einigen Jahren in einem Steinbruch im Einsatz. Auch hier funktioniert das Prinzip ähnlich. Durch die schweren Steine wird auf der Fahrt nach unten Energie gewonnenen, die dann für die Rückkehr nach oben verwendet wird. Hier kommt aber noch die Besonderheit hinzu, dass sogar mehr Energie gewonnen als verbraucht wird. Die Rückgewinnung von Bremsenergie kann zudem auch in anderen Bereichen eine wichtige Rolle spielen. So hat der Zulieferer Bosch eine spezielle Achse für Diesel-LKWs entwickelt. Wird diese verwendet, können pro Jahr immerhin rund 9.000 Liter Diesel eingespart werden. Getankt werden muss in diesen Fällen aber natürlich auch weiterhin. Wann der Infinity Train erstmals zum Einsatz kommen wird, ist bisher noch nicht bekannt. Der Ansatz ist aber durchaus interessant, um auf intelligente Art und Weise CO2-Emissionen einzusparen. Via: WAE Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Kavalierstarts und Bremsen belasten die Luft: Reifenabrieb ist eine Quelle für gefährlichen Feinstaub