Im Sommer 2011 kam es vor allem in Norddeutschland zur sogenannten Ehec-Epidemie. Zahlreiche Menschen erkrankten an einer besonders schweren Form des hämolytisch-urämischen Syndroms (HUS) mit Durchfall. Letztlich forderte Ehec alleine in Deutschland 53 Todesopfer. Verantwortlich für den Ausbruch der Epidemie waren E.coli-Bakterien. Lange Zeit konnten die Experten damals aber den Ursprungsort der Krankheitswelle nicht lokalisieren. Zwischendurch wurde die Bevölkerung daher sogar vor dem Verzehr von ungewaschenen Gurken und Tomaten gewarnt. Heute gehen die meisten Experten aber davon aus, dass ökologische Bockshornkleesamen aus Ägypten die Ursache waren. Ein in Kanada neu entwickeltes Testverfahren soll nun helfen, die E.coli-Bakterien deutlich schneller und effizienter nachweisen zu können. Das Ergebnis liegt bereits nach knapp zwanzig Minuten vor Bisher muss eine Probe nämlich mehrere Stunden im Labor untersucht werden, bevor ein Ergebnis vorliegt. Wissenschaftler der „University of Quebec“ haben nun aber einen Sensor entwickelt, der die Bakterien in fünfzehn bis zwanzig Minuten nachweisen und zudem auch direkt vor Ort zum Einsatz kommen kann. Genutzt werden dazu sogenannte Bakteriophagen. Dabei handelt es sich um spezielle Viren, die darauf spezialisiert sind, sich Bakterien als Wirt zu suchen. Diese Bakteriophagen werden nun mit einer Glasfaser verbunden und auf die Reise geschickt. Bei einer positiven Probe docken das Virus und die Glasfaser anschließend an die E.coli-Bakterien an. Dies führt zu einer Veränderung der Lichtwellen – wodurch die Forscher, die Bakterien nachweisen können. Auch andere Bakterien ließen sich mit dieser Methode nachweisen Die grundsätzliche Methode ist dabei nicht neu. Den Forschern in Kanada ist es aber gelungen, den Sensor bei unterschiedlichen Temperaturen wirksam zu machen. Bisher nämlich funktionierte die Technologie zumeist nur bei einer vorgegebenen Temperatur. Dies war allerdings eher unpraktisch, wenn beispielsweise ein Gewässer direkt vor Ort untersucht werden sollte. Die Forscher haben sich nun mit der Firma Security and Protection International, Inc. zusammengetan, um ihre Neuentwicklung zu vermarkten. Sie gehen dabei allerdings davon aus, dass ein solch tragbarer E.Coli-Sensor einige tausend Dollar kosten wird. Durch die Nutzung anderer Bakteriophagen könnte die Technik zudem auch zum Nachweis weiterer Bakterien verwendet werden. Via: News Medical Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter