wie sehr man auf eine sichere Internetverbindung angewiesen ist, merkt man zumeist erst, wenn man längere Zeit in einem Funkloch feststeckt. Tatsächlich kommt dies in Deutschland aber öfter vor als den meisten Nutzern lieb sein dürfte. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann sich zukünftig bereits im Vorfeld über die Internetversorgung an jedem beliebigen Ort in Deutschland informieren. Möglich macht dies eine neue interaktive Karte der Bundesnetzagentur. Diese kann online abgerufen werden und weckte so großes Interesse, dass die Seite vorübergehend nicht erreichbar war. Diese Startprobleme sollen aber bald behoben werden. Anschließend kann dort dann jeder eine Adresse eingeben und sich anzeigen lassen, welcher Mobilfunkstandard – 2G, 3G oder 4G – dort vorhanden ist. Zukünftig soll auch die Versorgung mit 5G abgebildet werden. Bild: Claudio Alvarado Solari Der Nutzer kann immer nur auf ein Netz zugreifen Allerdings sind die Beamten der Bundesnetzagentur nicht selbst durch das Land gefahren, um die Funklöcher aufzuspüren. Stattdessen werden die Daten durch die drei Netzbetreiber Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica zur Verfügung gestellt. Stichproben sollen sicherstellen, dass dabei nicht geschummelt wird. Folgt man den Daten der interaktiven Karte sind immerhin 96,5 Prozent der deutschen Landesfläche mit 4G versorgt. Nimmt man noch die älteren Mobilfunkstandards hinzu, steigt der Wert der Abdeckung sogar auf 99,7 Prozent. Die hohe Zahl täuscht allerdings gleich auf doppelte Art und Weise. Denn zum einen kann man mit einer E(dge)-Verbindung in der Regel nicht besonders viel anfangen. Zum anderen gilt ein Gebiet schon als versorgt, wenn nur einer der Anbieter dort aktiv ist. Für den einzelnen Nutzer ist die Fläche ohne Netz also deutlich größer. Die Netzabdeckung ist vergleichsweise gering Außerdem gibt es auch grundsätzliche Kritik an der Tatsache, dass die Daten durch die Netzbetreiber selbst zur Verfügung gestellt werden. Denn tatsächlich besteht ein Unterschied zwischen einer theoretisch vorhandenen Abdeckung und einem tatsächlich nutzbaren Netz. Eine einheitliche Definition wurde allerdings noch nicht etabliert. Unabhängig davon dürfte es aber unstrittig sein, dass die Verbreitung des mobilen Internets in Deutschland nicht der internationalen Spitze entspricht. Die Gründe dafür sind vielfältig. Viele Beobachter sehen einen Grund in den hohen Preisen, die die Mobilfunkunternehmen für die notwendigen Lizenzen zahlen mussten. Andere Experten verweisen aber auch darauf, dass die gesetzlichen Vorschriften und Auflagen schlicht nicht konsequent genug durchgesetzt wurden. Nun scheint die Netzagentur auf öffentlichen Druck zu setzen. Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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