Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DZL) hat als weltweit erste Institution ein Flugzeug erprobt, das Teil eines Versorgungsnetzes für Breitband-Internet werden soll. Elektra-2, ausgestattet mit Solarzellen und einem Elektromotor, startete jetzt zu seinem Erstflug in der Schweiz, zunächst noch mit einem Piloten an Bord. Wenn die Entwicklung abgeschlossen ist wird es autonom in einer Höhe von 20 Kilometern fliegen.


Googles Flugzeug stürzte ab

Genau das ist auch der Plan von Google. Um ihn zu realisieren kaufte das Unternehmen das US-Unternehmen Titan Aerospace, das heute Google Titan heißt. Das von dessen Ingenieuren entwickelte solarelektrisch angetriebene Flugzeug stürzte bei seinem ersten Start Anfang 2016 allerdings ab. Seitdem ist es still um Solara-50, wie das Flugzeug heißt.


Ganz anders die Maschine der DLR-Ausgründung ElektroSolar nahe Oberpfaffenhofen. „Mit dem Erstflug der Elektra-2 haben wir einen wichtigen Schritt hin zur Anwendung von Höhenplattformen für Datenübertragung und Fernerkundung absolviert“, sagt Konstantin Kondak vom DLR-Institut für Robotik und Mechatronik in Oberpfaffenhofen, der sich gleichzeitig in der DLR-Ausgründung ElektroSolar engagiert. Dieses DLR-Institut hat die Steuerung fürs autonome Fliegen entwickelt, die 2016 bereits erfolgreich getestet wurde.

Der Pilot wird eingespart

Elektra-2 ist mit 420 Kilogramm ein Leichtgewicht, trotz seiner Spannweite von 25 Metern. Es wird eine Nutzlast von 100 Kilogramm in die Stratosphäre schleppen – Solera-50 würde nur50 Kilogramm schaffen, wenn es denn flöge. Nach Abschluss der Flugerprobung sollen 2018 die ersten Flüge in die Stratosphäre und darüber hinaus stattfinden. Die nächste Version des Flugzeugs soll ohne Pilot auskommen.

Jahrelang in der Luft

Die Nutzlast ist ausreichend für die gesamte Elektronik und Funktechnik, die für Breitband-Internet benötigt wird. Höhenplattformen, wie Insider die Flugzeuge nennen, sollen gemeinsam mit Satelliten die Internetversorgung eines jeden Punkts auf der Erde sicherstellen. Die solarelektrischen Flugzeuge navigieren so, dass die Solarzellen ständig von der Sonne beschienen werden, sodass sie jahrelang in der Luft bleiben können. Haben sie ausgedient werden sie ferngesteuert zur Landung gezwungen. Die wird alles andere als sanft verlaufen, denn um Gewicht zu sparen bekommt die Endversion der Elektra-2 kein Fahrwerk.

via DLR

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