Der durchschnittliche US-Amerikaner erreicht seine höchste Zufriedenheit bei einem jährlichen Einkommen zwischen 60.000 und 75.000 Dollar – so besagt es eine Studie aus dem Jahr 2018. Damals hatte der Psychologe Andrew Jebb das tägliche Wohlbefinden seiner Landsleute erfragt und dieses in Verbindung mit dem Verdienst gebracht. Wer über die genannte Summe hinaus verdient, so die bisherige Annahme, schlägt keinen emotionalen Profit mehr daraus. Schuld soll der abnehmende Grenznutzen sein.


Macht Geld glücklich? Macht noch mehr Geld noch glücklicher?

Wenn die App fragt: »Wie geht es Ihnen gerade?«

Der abnehmende Grenznutzen besagt in diesem Fall, dass es dem Vielverdiener ab einer gewissen Schwelle nicht gelingt, mit seinem Geld noch mehr für sein seelisches Wohlbefinden zu tun. Allerdings hat eine neue Studie, publiziert in der Fachzeitschrift »PNAS«, die alten Ergebnisse nun über den Haufen geworden. »Je mehr Geld, desto besser«, so ließe sich die Erkenntnis aus dieser Untersuchung prägnant zusammenfassen. Der Psychologe Matthew Killingsworth, tätig an der University of Pennsylvania, befragte 33.000 Erwachsene, die allesamt einem Job nachgehen. Er erreichte seine Probanden zu zufällig gewählten Zeitpunkten per App mit der schlichten Frage: »Wie fühlen Sie sich gerade?«

Reiche glauben, mehr Kontrolle über ihr Leben zu haben

Auf diese Weise sammelte der Forscher 1,7 Millionen Einzeldaten und stellte fest, dass sogar oberhalb der 80.000-Dollar-Grenze das emotionale Wohlbefinden weiter steigt. Killingsworth führt diesen Effekt darauf zurück, dass Reiche glauben, mehr Kontrolle über ihr Leben auszuüben. Einen Grenzwert nach oben konnte der Psychologe nicht benennen. Sein von früheren Untersuchungen abweichendes Ergebnis erklärt er damit, dass er die Probanden in Echtzeit befragte und keine Ja-Nein-Antworten zuließ. Auch führte er eine detaillierte Bemessung des Einkommens durch. Der abnehmende Grenznutzen scheint jedenfalls um Einiges später einzusetzen, vielleicht sogar nie.


Besser Erlebnisse kaufen als Güter, um glücklich zu werden

Im Jahr 2020 stellt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) fest, dass in Deutschland Millionäre (und natürlich auch Millionärinnen) besonders zufrieden mit ihrem Leben sind. Doch eines spielt neben dem reinen »Geld-Haben« ebenfalls eine wichtige Rolle: Wer in Erlebnisse investiert, ist glücklicher als jemand, der Güter sammelt. Denn Güter nutzen sich ab und lassen sich entwerten, indem man sie immer wieder mit anderen vergleicht.

Quelle: welt.de

1 Kommentar

  1. vedder

    24. Januar 2021 at 13:56

    Zufriedenheit besteht dann, wenn die ewigen monatlichen Schulden, die bis in den Tod bestehen, allein für Dach über den Kopf, Nahrung und Energie, um bloß leben zu können, keine neue Schulden durch ein Grundeinkommen oder Rente absichern.
    Die höchste Zufriedenheit entsteht dann, wenn keine Armut und Elend eintreten kann und somit Träume des Lebens ohne Verlustängste ausprobiert werden können.

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