Sonnencremes, die keine Gefahr für die Umwelt sind, haben zwei Teilnehmer am Wettbewerb „Jugend forscht“ und der Kosmetika-Hersteller MBlue Labs in Washington getrennt voneinander entwickelt. Andreas (17) und Anna (13) Dobbelstein aus Göttingen setzen auf Blütenpollen als Schutz vor den ultravioletten Strahlen der Sonne. Pollen enthalten Flavonoide, das sind pflanzliche Farbstoffe, die genauso wie Sonnenschutzmittel das ultravioletten Licht der Sonne absorbieren können und so die Pflanzen vor Sonnenbrand schützen. „Das müsste bei Menschen doch auch funktionieren“, sagten sich die Geschwister. Methylenblau in Lösung, kosmetische Produkte von MBLUE (Foto: MBLUE) Erfolgreiche Tests auf der eigenen Haut Sie reicherten eine wasserfeste milchartige Grundsubstanz mit einem Extrakt aus Pollen an. Diesen testeten sie zunächst an Blättern, später auch auf ihrer Haut. „Durch diese Tests haben wir herausgefunden, dass unsere Sonnencreme aus Blütenpollen sehr wirksam ist“, sagt Anna Dobbelstein. Später fanden sie heraus, dass auch die Blütenblätter Flavonoide enthalten, die sich aus diesem Grundmaterial leichter und in größeren Mengen gewinnen lassen. Bei einer spektrophotometrischen Untersuchung der Creme stellte sich heraus, dass sie UV-Strahlen ebenso effektiv absorbieren wie herkömmliche Sonnencremes mit einem Lichtschutzfaktor 30. Für ihre Leistung erhielten die Geschwister beim Wettbewerb „Jugend forscht“ einen Sonderpreis. Uralter Farbstoff hilft gegen UV-Licht Jenseits des Atlantiks setzen Forscher des MBLUE Laboratoriums in Bethesda im US-Bundesstaat Maryland auf Methylenblau, einen blauen Farbstoff, der in Medizin, Chemie und Färbereien verwendet wird. Der BASF-Chemiker Heinrich Caro synthetisierte ihn schon im Jahr 1876. Die US-Forscher entdeckten, dass Methylenblau faszinierende Eigenschaften hat. Fein verteilt in einer milchigen Grundsubstanz absorbiert er beide Typen von UV-Strahlen (UVA und UVB), bekämpft zudem reaktiven Sauerstoff, der Krebs auslösen kann, und repariert Schäden am Erbgut, die durch Strahlung ausgelöst werden. Sonnencremes sind Gift für Korallenriffe 80 Prozent der heutigen Sonnenschutzmittel verwenden Oxybenzon als chemischen UV-Blocker, so die Sonnencremeentwickler in den USA. Dabei hätten mehrere Studien gezeigt, dass diese Chemikalie die Zerstörung von Korallenriffen beschleunigt. Hawaii und der Pazifikstaat Palau haben die Verwendung von Oxybenzon und seinen Derivaten verboten, um die verheerenden Auswirkungen auf das Meeresökosystem der Welt zu stoppen. „Methylenblau könnte ein wirksamer Ersatz sein“, sagt Kan Cao, Gründerin der MBLUE-Laboratorien und Professor für Zellbiologie und Molekulargenetik an der University of Maryland in College Park. via Max-Planck-Gymnasium Göttingen Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter