Nach dem Zähneputzen landet die elektrische Zahnbürste wieder auf ihrer Station und tankt bis zum nächsten Mal gemütlich auf. Das umständliche Einstecken in die Steckdose hat sich dank Induktion erledigt, einfacher geht’s nicht! Es wird Zeit, dass nicht nur die beliebten E-Zahnbürsten und einige Smartphones den kleinen Trick beherrschen, sondern auch unsere Elektroautos. VW hat auf diesem Gebiet nun einen Durchbruch erzielt.


Induktives Laden demnächst auch während der Fahrt möglich?

In Knoxville geht es um Hochleistungs-Ladesysteme

Das größte Problem beim induktiven Laden von E-Autos waren bislang die hohen Ladeverluste. Wenn von viel Strom nur wenig ankommt, dann lohnt sich das Tanken nicht. Doch der Volkswagenkonzern möchte das Ladekabel unbedingt wegreduzieren und wirfst dafür jede Menge Know-how in die Waagschale. Das induktive Stromtanken erlenen die Fahrzeuge im firmeneigenen Innovations-Labor in Knoxville, Tennessee. Mit dabei ist das Oak Ridge National Laboratory (ORNL), ein wichtiges Forschungszentrum, das dem amerikanischen Energie-Ministerium untersteht. Im Fokus des gemeinsamen Projekts stehen Hochleistungs-Ladesysteme, auch die induktive Variante.

98 Prozent der Energie kamen im Porsche-Akku an

Jetzt gibt es eine erste größere Erfolgsmeldung: Im Fahrzeug-Akku des Porsche Taycan kamen mit dem neuen Induktions-System 98 Prozent der übertragenden Energie an. Wenige Monate zuvor meldete das Institut für Automation und Kommunikation in Magdeburg, das kabellose Aufladen sowie das Zurückspeisen des Batteriestroms ins Netz sei ohne Probleme möglich. Damals ging es um Ladesysteme bis maximale 11 Kilowatt, Volkswagen hat hingegen schon die 120-Kilowatt Marke erreicht, nach schüchternen Anfängen mit schmalen 6,6 Kilowatt.


Der Konzern möchte an dieser Stelle nicht stoppen, er visiert eine Leistung von 300 Kilowatt an. Damit wäre der Porsche-Akku nach 10 Minuten zu 80 Prozent gefüllt: ein rasanter Tankvorgang, der den Flitzer zügig zurück auf die Piste schickt. Wie immer ist an dieser Stelle Geduld gefragt, denn bevor erste E-Autos mit dem neuen Induktionssystem auf dem Markt erscheinen, muss in Knoxville noch einiges mehr geschehen.

Quelle: stern.de

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