Grundsätzlich ist der Warentransport auf der Schiene deutlich umwelt- und klimafreundlicher als die Nutzung von dieselbetriebenen Lastwagen. Auch hier gibt es aber noch einmal Abstufungen. Am besten schneiden demnach Strecken ab, die über eine elektrische Oberleitung verfügen. Ist dies nicht der Fall, kommen bisher zumeist Dieselloks zum Einsatz. Dies aber verschlechtert die Umweltbilanz des Transports. Weltweit wird daher an Alternativen gearbeitet. In Deutschland beispielsweise sind seit einiger Zeit Wasserstoffzüge unterwegs. Diese bringen allerdings das Problem mit sich, dass zunächst ausreichend Grüner Wasserstoff produziert werden muss. Dafür wiederum werden große Mengen an Ökostrom benötigt. In den Vereinigten Staaten wurde nun ein etwas anderer Ansatz ausprobiert. Dort wurde der Strom nicht zur Produktion von Wasserstoff verwendet, sondern direkt in der Batterie der neu entwickelten Lokomotive FLXdrive gespeichert. Diese kann somit auch ohne Oberleitung elektrisch fahren.


Bild: Wabtec

Die Elektro-Lok war Teil eines Hybrid-Zuges

Das Problem dieses Ansatzes: Noch ist die Entwicklung bei den benötigten riesigen Batterien nicht weit genug fortgeschritten. Insbesondere bei schweren Lasten und auf Strecken mit vielen Steigungen kann daher nicht ausreichend Energie gespeichert werden, um einen wirtschaftlich sinnvollen Transport zu ermöglichen. Bei den Tests in Kalifornien wurde daher ein sogenannter Hybrid-Zug eingesetzt. Die Elektro-Lokomotive wurde dabei durch zwei klassische Diesel-Lokomotiven ergänzt. Gemeinsam transportierten sie Waren über Distanzen von insgesamt mehr als 21.000 Kilometern in hügeligem Gelände mit vielen Steigungen. Anschließend werteten die Betreiber aus, welche Auswirkungen der Einsatz der Elektrolok auf den Dieselverbrauch hatte. Das durchaus erfreuliche Ergebnis: Der Kraftstoffverbrauch fiel um elf Prozent niedriger aus als bei vergleichbaren Fahrten ohne Hybridvariante. Dementsprechend reduzierten sich auch die verursachten Klimaemissionen. Die Testfahrten können somit durchaus als Erfolg gewertet werden.

Die Batterie soll noch leistungsfähiger werden

Dies gilt insbesondere, weil es sich nicht um Fahrten unter Laborbedingungen handelte, sondern die Loks in den normalen kommerziellen Betrieb integriert wurden. Die Fahrten brachten also tatsächlich Geld ein. Dennoch wird die Batterie-Lokomotive so wohl nicht in den Verkauf gehen. Denn der Hersteller hat bereits angekündigt, an einer noch leistungsstärkeren Version zu arbeiten. Dadurch könnte sich die Einsparung beim Kraftstoffverbrauch noch weiter erhöhen. Tatsächlich gehen die Entwickler davon aus, dass rund ein Drittel weniger Diesel benötigt würde. Die batteriebetriebene Lokomotive würde somit dann in etwa die gleiche Arbeit leisten wie die beiden dieselbetriebenen Partner. Ob diese Werte allerdings tatsächlich erreicht werden, müssen zunächst noch weitere Testfahrten klären. Künstliche Intelligenz soll auf jeden Fall helfen, den Energieverbrauch zu reduzieren. So analysiert eine eigene Software die zu fahrende Strecke und errechnet dann die jeweils energiesparendste Variante, diese zu bewältigen.


Via: Business Wire

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