Vier Millionen Pinguine leben auf und um Macquarie Island, einem der letzten Naturparadiese dieser Erde. Darunter befindet sich der prachtvolle Königspinguin, der die Gesellschaft von bis zu 100.000 Robben genießt. Seltene Albatrosarten und viele andere Seevögel gesellen sich hinzu – und unter der Meeresoberfläche tummeln sich gefährdete Wale, die allein durch ihre Anwesenheit ihren Beitrag zu diesem eiskalten Garten Eden leisten. Australien will nun nicht mehr zusehen, wie diese Pracht weiter ausblutet, und möchte 388.000 Quadratmeter Südpolarmeer in eine Meeresschutzzone verwandeln. Sehr zum Ärgernis der Fischerindustrie – und zur Freude von Umweltverbänden. Symbolfoto: Königspinguine Die Fläche der Schutzzone wird größer als Deutschland sein Noch ist das Projekt nicht in trockenen Tüchern, er durchläuft als Nächstes eine öffentliche Konsultationsphase. Eingebracht hat den Vorschlag die australische Umweltministerin Tanya Plibersek, sie nennt diesen Schritt einen »weltweit bedeutenden Beitrag zum Meeresschutz«. Das zu schützende Gebiet liegt 1.500 Kilometer von der südlichen tasmanischen Küste entfernt, es beinhaltet bereits um eine Meeresschutzzone, die nun verdreifacht werden soll. Alles in allem wird die Zone im Südpolarmeer eine Fläche umfassen, die größer ist als Deutschland. Industriefischerei schädigt die Biodiversität Nachdem China und Russland auf der letzten Antarktis-Konferenz im Jahr 2022 wieder einmal wichtige Schutzzonenprojekte blockiert haben, möchte Australien von sich aus das Zepter übernehmen. Der Macquire Island Marine Park, der seit 1999 besteht, soll durch die Vergrößerung auch besser verwaltet werden können. 27 Umweltschutzgruppen spenden dazu Beifall, denn es handle sich um eine »unglaublich wertvolle Region, deren Bedrohungslage man jetzt erst richtig verstehe. Die Industriefischerei schädige die Bioderdiversität, während bereits die hohe Eisverlustrate große Schäden hinterlasse. Meeresschutzgebiete spielten »eine entscheidende Rolle beim Aufbau von Widerstandsfähigkeit angesichts dieser zunehmenden Bedrohungen.« Der Umweltbericht Pliberseks, den die Ministerin im Juli 2022 vorlegte, zeigte deutlich, wie sehr die australischen Ökosysteme jetzt schon leiden. Das Aussterben zahlreicher Tierarten droht – nachdem der fünfte Kontinent schon in der Vergangenheit einen beträchtlichen Teil seiner Artenvielfalt verloren hat. Auch an Land muss der Umweltschutz also weitergehen. Quelle: rnd.de Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter