In Kameruns Wirtschaftsmetropole Douala werden die meisten Öfen mit Holzkohle betrieben. Diese wird zumeist produziert, indem Bäume gefällt werden. Dies bringt besonders in Douala allerdings auch Probleme mit sich. Denn die Bäume fehlen anschließend nicht nur als CO2-Speicher, sondern auch als Schutzschild gegen Stürme. Da junge Unternehmen Kemit Ecology hat daher ein alternatives Verfahren entwickelt, bei dem aus Bioabfällen umweltfreundliche Kohlebriketts entstehen. Deswegen fährt seit einiger Zeit ein dreirädriger Wagen durch die Stadt und sammelt den Biomüll ein. Auf diese Weise bleiben nicht nur die Bäume verschont, sondern auch die Straßen sauber.


Ein Kilo der umweltfreundlichen Kohle reicht für fünf Mahlzeiten

Gegründet wurde die Firma im Juli 2014 von Mueller Tenkeu Nandou. Dieser betont mehrere Vorteile seiner umweltfreundlichen Kohlebriketts. Diese emittieren beispielsweise deutlich weniger Treibhausgase als klassische Holzkohle. Zudem entsteht auch weniger Rauch, was nicht nur für die Gesundheit der kochenden Person gut ist, sondern auch die Feinstaubbelastung insgesamt senkt. Außerdem sind die Kohlebriketts von Kemit Ecology momentan auch noch billiger als die Konkurrenz. So kostet ein Kilo Holzkohle aktuell etwa 91 Cent, während die Kohle aus Bioabfällen schon für 72 Cent erhältlich ist. Deutlich effizienter soll der Verbrennungsprozess dann auch noch ablaufen: Ein Kilo reicht demnach, um fünf Mahlzeiten zuzubereiten – verglichen mit gerademal zwei bei der klassischen Variante.


Momentan wird eine Tonne pro Monat produziert

Kein Wunder also, dass das kleine Unternehmen inzwischen an der Kapazitätsgrenze angelangt ist. Mit der aktuellen Ausstattung kann pro Monat rund eine Tonne Umweltkohle produziert werden. Alle darüber hinausgehenden Aufträge müssen abgelehnt werden. Dabei ist die Nachfrage nach Kohle durchaus groß: Alleine in Douala werden monatlich rund 90 Tonnen Holzkohle verbrannt, schätzt das Unternehmen. Der Unternehmensgründer Mueller Tenkeu Nandou ist daher bereits auf der Suche nach Investoren, die eine Kapazitätserweiterung finanzieren könnten. Schon bald könnte dann Kohle aus Bioabfällen einen großen Teil des Kohlebedarfs von Douala decken.

Via: Phys.org

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