Nicht fachgerecht entsorgter Plastikmüll wird immer mehr zu einem globalen Problem. So ergab eine Studie im vergangenen Jahr, dass davon alleine in den Ozeanen rund 269.000 Tonnen herumschwimmen. Einige Staaten und Unternehmen haben daher bereits Gegenmaßnahmen eingeleitet. So wurde im US-Bundesstaat Hawaii der Verkauf von Plastiktüten komplett verboten. Der deutsche Einzelhändler Rewe verzichtet zudem inzwischen ebenfalls auf Plastiktüten und legt seinen Kunden stattdessen Tüten aus Papier oder Baumwolle ans Herz. Diesen Weg geht nun auch die Regierung von Marokko. Dort trat am 01. Juli ein landesweites Verbot von Plastiktüten in Kraft. Diese dürfen in dem afrikanischen Land nun weder verkauft, noch produziert werden.


Bisher verbraucht jeder Marokkaner rund 900 Plastiktüten pro Jahr

Nach Angaben des Industrieministers lag Marokko bisher beim Verbrauch von Plastiktüten weltweit auf dem zweiten Platz – übertroffen nur noch von den Vereinigten Staaten. So wurden in dem Königreich zuletzt jährlich rund drei Milliarden Tüten aus Plastik verbraucht. Bei einer Einwohnerzahl von etwa 34 Millionen ergibt dies einen Pro-Kopf-Verbrauch von stolzen 900 Plastiktüten pro Jahr. Zum Vergleich: In Deutschland liegt dieser Wert aktuell bei rund 76 Tüten pro Kopf und Jahr. Geht es nach der marokkanischen Regierungen sollen die Läden zukünftig auf Tüten aus alternativen Materialien zurückgreifen. Zunächst allerdings reagierten die Geschäfte des Landes auf andere Weise: In der Woche bevor das Verbot wirksam wurde, deckten sie sich noch einmal mit Tüten ein.


Marokko setzt auf den Ausbau Erneuerbarer Energien

Bis also tatsächlich gar keine Plastiktüten mehr benutzt werden, dürfte noch einige Zeit vergehen. Wenn Umweltpolitiker aus aller Welt im November allerdings zur Weltklimakonferenz nach Marrakesch reisen, dürften sie nur noch in Ausnahmefällen auf Plastiktüten treffen. Auch abseits davon verfolgt Marokko seit einiger Zeit eine konsequente Umwelt- und Klimapolitik. So setzt das Land massiv auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien und baut aktuell das größte Solarkraftwerk der Welt. Neben Marokko hatten in der Vergangenheit auch einige andere afrikanische Staaten versucht, den Verbrauch an Plastiktüten zu reduzieren. So traten zuletzt in Südafrika, Uganda, Somalia und Ruanda gezielte Besteuerungen oder Verbote in Kraft.

Via: Business Green

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