Boris Johnson hat Covid-19 überstanden, doch sein schwerer Krankheitsverlauf brachte ihn dazu, über die Folgen des Übergewichts nachzudenken. Nun stürzt sich die konservative britische Regierung in den Kampf gegen Fettleibigkeit und zieht einen Schritt in Betracht, der sicher viele junge Eltern zum Jubeln bringt: Die Süßigkeiten sollen aus dem Kassenbereich der Supermärkte verschwinden – und nicht nur das.


Süßigkeiten verlocken durch ihren Anblick zu Impulskäufen

63 Prozent der erwachsenen Briten sind übergewichtig

Das ist aber auch zu verlockend: Wer an der Kasse warten muss, wird dort mit dem Anblick von Schokolade, Bonbons, Softdrinks und Chips traktiert. Auch im Eingangsbereich und am Ende von Quergängen postieren die Discounter gern ihre süße Ware, weil sie genau wissen, dass wenige Menschen diesem offensiven Angebot widerstehen können. Das Ergebnis ist nicht nur, dass Erwachsene ungehemmt zugreifen, auch die Kinder möchten sich gern bedienen, und fangen häufig an zu quengeln. Die sogenannten Impulskäufe spülen erstaunlich viel Geld in die Kassen – und den Speck auf die Hüften der Kunden. In Großbritannien gelten inzwischen schon 63 Prozent aller Erwachsenen als übergewichtig, ebenso wie mehr 30 Prozent der Kinder nach der Volksschule. Die Tendenz ist zunehmend – im wahrsten Sinne des Wortes.

Das Gesetz soll frühestens 2022 in Kraft treten

Studien zeigen, dass der Süßigkeitenverkauf regelrecht dahinschmilzt, wenn die Kalorienbomben aus dem direkten Sichtbereich der Kunden verschwinden. Kauf-zwei-zahl-eins-Angebote hingegen heizen die Kauffreude an. Darum möchte die britische Regierung nun die ungesunden Snacks besser in den Läden verstecken und zugleich die Mengenrabatte für diese Produktgruppe verbieten. Restaurants sollen Softdrinks auch nicht mehr kostenlos nachfüllen dürfen und auch der Online-Handel mit Süßkram und Fast-Food soll reguliert werden. Bevor die Einschränkungen aber in Kraft treten, findet eine längere Begutachtung statt, die erst frühestens im April 2022 beendet ist. Bis dahin wird noch viel Wasser die Themse herunterfließen.


Der Geltungsbereich der anvisierten Einschränkungen bezieht sich auf Ketten und Märkte mit mindestens 50 Angestellten sowie auf Geschäfte mit mehr als 600 Quadratmetern Verkaufsfläche.

Quelle: orf.at

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