Der Handel mit Nashorn-Hörnern ist eigentlich weltweit verboten. Diese Regelung wurde zum Schutz der Tiere erlassen, deren Bestände sich zuvor stark dezimiert hatten. Allerdings gibt es in einigen asiatischen Ländern auch weiterhin eine starke Nachfrage. Denn dort wird den Hörnern eine heilende Wirkung zugesprochen. Wissenschaftlich nachgewiesen werden konnte ein solcher Effekt aber noch nie. Dennoch sind viele Menschen bereit durchaus beachtliche Preise für die entsprechenden Produkte zu bezahlen. So sind die Hörner auf dem Schwarzmarkt in einigen asiatischen Ländern sogar teurer als Gold. Diese Grundkonstellation – kein legaler Handel erlaubt, eine starke Nachfrage und hohe Verkaufspreise – macht den Handel mit Nashorn-Hörnern zu einem lukrativen Geschäft für Wilderer und Schmuggler. Schätzungen gehen davon aus, dass alleine in den vergangenen zehn Jahren rund 10.000 Nashörner ihr Leben lassen mussten, um die Nachfrage zu decken. Nashorn in der freien Wildbahn (Bild: Wikimedia Commons/ gemeinfrei) Die Gesundheit der Tiere wird nicht beeinträchtigt In der Vergangenheit wurden schon einige außergewöhnliche Ideen zur Lösung des Problems diskutiert. So wurde beispielsweise darüber nachgedacht, den Markt mit genetisch identischen Nachbauten aus dem Labor zu überfluten. Bisher wurde dieser Ansatz aber noch nicht flächendeckend umgesetzt. Eine andere Idee wird aktuell in Südafrika erprobt. Dort soll in die Hörner eine kleine Menge an radioaktivem Material injiziert werden. Die verwendete Menge ist dabei so gering, dass keine schädlichen Auswirkungen auf die Tiere oder die Umwelt zu erwarten sind. Gleichzeitig soll die Strahlung aber stark genug sein, um Messgeräte in Häfen oder an Zollstationen Alarm schlagen zu lassen. Auf diese Weise soll der Transport ins Ausland so schwer wie möglich gemacht werden. Die ersten Probanden des Forschungsprojekts namens „Rhisotope“ hören auf die Namen „Igor“ und „Denver“. Beide Nashornbullen bekamen bereits eine Aminosäure in das Horn injiziert. Das Projekt wird teilweise recht kritisch gesehen Die Flüssigkeit enthält allerdings noch kein radioaktives Material. Vielmehr soll zunächst geschaut werden, wie sich das Material innerhalb des Horns verteilt. Für ein detailliertes Verständnis werden zudem auch Computersimulationen zum Einsatz kommen. Später soll der Flüssigkeit dann die radioaktive Substanz beigemischt werden. Allerdings sind nicht alle Umweltschützer von der Idee begeistert. Ein Kritikpunkt: Radioaktivität sei auch in sehr geringen Mengen bedenklich und sollte daher nicht für solche Experimente verwendet werden. Andere Kritiker verweisen darauf, dass schon in der Vergangenheit versucht wurde, Nashorn-Hörner mit giftigen Substanzen unattraktiv zu machen. Der Schmuggel konnte dadurch allerdings nicht eingedämmt werden. Unterstützt wird das Projekt von Wissenschaftlern aus aller Welt. Neben der russischen Atombehörde sind auch die Colorado State University aus den Vereinigten Staaten sowie die australische Organisation für Nuklearwissenschaft und die Nuclear Energy Corporation aus Südafrika beteiligt. Via: Der Spiegel Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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