Ling Zhao von der Sichuan University in Chengdu hat zusammen mit ihrem Team neue Augentropfen entwickelt, die in Zukunft eine schonendere Alternative zu Skalpell und Laser bei der Behandlung von Grauen Star darstellen dürften. Das auf Steroiden basierende Mittel löst die sich im Alter vermehrt bildenden Proteinklumpen auf den Linsen auf und sorgt für die Transparenz und den Erhalt der Struktur. Die selbe Aufgabe übernehmen auch die im Auge befindlichen wasserlöslichen Crystallin-Proteine. Aus bisher ungeklärten Gründen, können die sonst als langlebig und stabil eingestuften Proteine bei einigen Menschen und auch Tieren im Alter zerfallen und förmlich verklumpen. Augentropfen könnten diesen Prozess in Zukunft verhindern. Erste Tests mit dem neuen Mittel wurden bereits erfolgreich bei Hunden durchgeführt. Zehntausende Menschen in Deutschland leiden an Grauen Star betroffen Werden die Crystallin-Proteine während des Alterns nach und nach instabil und kommt es vermehrt zu Verklumpungen der Proteine, hat das den Effekt, dass die Betroffenen ihre Umwelt nur noch durch eine Art Grauschleier wahrnehmen. Um den Grauen Star erfolgreich zu bekämpfen, bleibt den Ärzten zunächst keine andere Wahl als die Linse per Skalpell oder Laser zu behandeln und den Patienten eine künstliche Linse einzusetzen um die Sehstärke wiederherstellen zu können. Der Eingriff ist oftmals ziemlich unangenehm. Aus Angst vor der Behandlung entscheiden sich viele ältere Betroffene gegen die Behandlung. Obwohl die Eingriffe in der Regel komplikationslos verlaufen und nach drei Tagen schon bei den meisten Patienten alles überstanden ist, kann es jedoch auch zu Entzündungen, Wundheilstörungen, Blutungen oder Verletzungen kommen. Ling Zhao arbeitet seit geraumer Zeit mit ihrem Team daran, alternative Behandlungsmöglichkeiten für den Grauen Star zu entwickeln. Im Rahmen der Forschungen stießen die Wissenschaftler auf eine Kuriosität, die schließlich zur Entwicklung der neuen Augentropfen gegen den Grauen Star führte. Im Fachmagazin Nature berichten die Forscher über das neue Mittel, das bereits bei Hunden und Kaninchen Anwendung fand. Bei den behandelten Tieren verschwand der Graue Star größtenteils und bei einigen auch komplett. Die Tiere konnten nach der Behandlung wieder klar sehen, da die Tropfen die Proteinhaufen schrumpfen ließen oder sogar gänzlich auflösten. Ein toller Erfolg, der sich hoffentlich auch bei der Anwendung bei Menschen einstellt. Im weiteren Verlauf der Untersuchungen sollen nun auch Tests bei Patienten mit Grauen Star durchgeführt werden. Bevor die ersten klinischen Tests bei Menschen unternomen werden können, müssen die Forscher allerdings noch einem präganten Geheimnis auf die Schliche kommen und herausfinden, wie die Reaktion im Auge genau abläuft. Mit Lanosterin versehene Augentropfen lösen Proteinklumpen auf Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Kinder die an einer erblich bedingten Form des Grauen Stars leiden, regelmäßig auch eine Genmutation aufwiesen. Diese Anomalie sorgt schließlich dafür, dass die Produktion des körpereigenen Steroids „Lanosterin“ gebremst wird. Die Eltern der Kinder hingegen wiesen keine Genmutation im Erbgut nach, so dass die Produktion von Lanosterins nicht eingeschränkt wurde. Obwohl die Eltern jedoch auch den Grauen Star im Erbgut tragen, brach dieser nicht aus. Die Wissenschaftler entwickelten aus diesen Erkenntnissen heraus die neue Lanosterinlösung, die durchaus auch ihre Wirkung im Kampf gegen den Grauen Star entfaltet. In Deutschland werden jährlich zehntausende Menschen aufgrund von Grauen Star an den Augen operiert. Eine Alternative Behandlungsmethode dürfte einen weiteren Meilenstein in der modernen Medizin bedeuten. Denkbar ist, dass die Augentropfen in der Folge regelmäßig eingesetzt werden müssen um Ablagerungen zu vermeiden. Schließlich kommt es dann nicht zum Einsatz einer künstlichen Linse, die den Ärzten zufolge ein Leben lang hält und nicht verschleißt. Allerdings kann sich jedoch auch Monate oder Jahre nach der Operation die hintere Linsenkapsel eintrüben und eine als Nachstar bekannte Folgeverschlechterung wieder einstellen. Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Ohne Brillen oder Kontaktlinsen: So soll Kurzsichtigkeit schon in jungem Alter unter Kontrolle gebracht werden