Bisher konnten Elektroautos an allen 1.300 öffentlichen Ladestationen in der norwegischen Hauptstadt Oslo kostenlos aufgeladen werden. Dies war Teil der staatlichen Förderung, um den Verkauf der emissionsfreien Fahrzeuge anzukurbeln. Doch zuletzt handelte es sich um eine eher theoretische Möglichkeit. Denn die Plätze waren so gut wie immer belegt. Die Stadtverwaltung reagierte darauf nun mit einer drastischen Maßnahme: Schon ab heute sollen die ersten Ladestationen auf ein Bezahlmodell umgerüstet werden. Zukünftig muss dann pro Stunde Ladezeit tagsüber ein Euro gezahlt werden. Nachts hingegen werden nur 50 Cent pro Stunde fällig. Einmal umgerüstet, können die Tarife allerdings auch vergleichsweise einfach noch einmal erhöht werden. Dies könnte nötig werden, falls auch zukünftig kaum Ladeplätze frei sind. Die meisten Osloer leben in einer Wohnung Die Maßnahme löst allerdings das grundsätzliche Problem nicht. Denn in Oslo gibt es rund 36.000 zugelassene Elektroautos. Hinzu kommen Fahrzeuge von Besuchern. Demgegenüber ist die Zahl von 1.300 öffentlichen Ladestationen schlicht zu gering. Zumal rund sechzig Prozent der Stadtbewohner in einer Wohnung leben. Sie können also nicht privat eine eigene Ladestation errichten. Die Stadtverwaltung versucht daher schon seit einiger Zeit, Wohnungsgesellschaften und größere Vermieter dazu zu bewegen, entsprechende Stellflächen einzurichten. Doch die Unternehmen scheuen oftmals die dafür notwendigen Investitionen. Grundsätzlich hat die Stadt Oslo die Zahl der öffentlichen Ladestationen in den letzten Jahren zudem bereits stark erhöht. Das Problem: Die Zahl der Elektroautos auf den Straßen ist schlicht noch schneller gewachsen. Auch bei Tesla kann nicht mehr kostenlos geladen werden Zwei Zahlen zeigen, dass sich dies auch zukünftig nicht ändern dürfte. So werden aktuell nur zwölf Prozent der Autos in Oslo rein elektrisch angetrieben. Bei den Neuzulassungen liegt der Wert hingegen bei rund fünfzig Prozent. Das Verhältnis von öffentlichen Ladestationen zur Zahl der Elektrofahrzeuge dürfte sich also weiter verschlechtern. Es bleibt daher abzuwarten, welche Maßnahmen die Stadt Oslo noch ergreifen wird, um die Problematik in den Griff zu kriegen. In der Vergangenheit hatte auch der Autobauer Tesla seinen Kunden kostenlose Ladevorgänge an den firmeneigenen Superchargern gewährt. Dies rechnete sich aber auf Dauer nicht, sodass inzwischen auch dort jede Batterieladung abgerechnet wird. Norwegen ist einer der wichtigsten europäischen Märkte für Tesla. Via: Wiwo Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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