Für viele Reisende sind die langen Schlangen an den Passkontrollen ein immer wiederkehrendes Ärgernis. Bisher möchte aber kein Staat darauf verzichten, bei der Einreise die Pässe der Passagiere zu kontrollieren. Die australischen Sicherheitsbehörden arbeiten nun aber an einer deutlich effizienteren Lösung – der sogenannten „selektiven Durchlässigkeit“. Dabei wird Technik zum Einsatz kommen, die bestimmte biometrische Daten erfasst, während die Passagiere ganz normal durch die Gänge des Flughafens laufen. Dies können beispielsweise die Fingerabdrücke oder die Irisdaten des Auges sein. Anhand dieser biometrischen Daten können die Behörden dann jeden Passagier zweifelsfrei identifizieren und mit verschiedenen internationalen Sicherheitsdatenbanken abgleichen. Ab 2020 sollen alle internationalen Flughäfen ausgerüstet sein Für 90 Prozent der Passagiere soll das System eine deutliche Zeitverbesserung mit sich bringen. Denn diese werden von den Sicherheitsbehörden gar nicht belästigt, sondern können das Flughafengebäude einfach so verlassen. Wer allerdings verdächtig ist – etwa weil der Abgleich mit der Datenbank eine bestimmte Vorstrafe zum Vorschein brachte – muss mit einer intensiveren Kontrolle durch Sicherheitsbeamte rechnen. Ein erstes Pilotprojekt soll bereits im Juni am Flughafen von Canberra starten und Flüge aus Singapur und Neuseeland betreffen. Bis März 2019 ist dann geplant, das System an allen internationalen Flughäfen des Landes zu installieren. Die entsprechenden Ausschreibungen wurden dazu bereits veröffentlicht – und sind bei vielen Unternehmen auf großes Interesse gestoßen. In Deutschland gäbe es datenschutzrechtliche Bedenken Das angedachte System bringt vor allem an zwei Stellen Herausforderungen mit sich: Bei der Datenerfassung und bei der Datenanalyse. So muss zum einen sichergestellt werden, dass auch tatsächlich alle Passagiere exakt erfasst werden. Zum anderen muss dann bei jedem Einzelfall innerhalb weniger Minuten entschieden werden, ob eine genauere Kontrolle notwendig ist. Bei dieser Entscheidung kann langfristig allerdings künstliche Intelligenz helfen. Diese kann nicht nur den Abgleich mit den verschiedenen Datenbanken übernehmen, sondern auch spezifische Attribute identifizieren, die für eine genauere Prüfung sprechen. In Deutschland wäre ein solches System zur Einreisekontrolle momentan aus Datenschutzgründen eher nicht denkbar. Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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