Kernfusion gilt als Energiequelle der Zukunft. Von einem kommerziell nutzbaren Fusionskraftwerk sind wir allerdings noch weit entfernt – trotz regelmäßiger Fortschritte und neuer Rekordmeldungen. Die japanische Regierung kündigte nun an, bis Mitte des Jahrhunderts einen Prototypen eines Kernfusionsreaktors herzustellen. Bis Sommer dieses Jahres soll die Forschungs- und Entwicklungsstrategie ausgearbeitet werden. In Frankreich entsteht der ITER-Reaktor, in dem ausgelotet werden soll, inwieweit die Kernfusion zur Energiegewinnung eingesetzt werden kann. Japan ist an dem Projekt beteiligt – und will die Erkenntnisse für den eigenen Prototypen verwenden. Bild: ITER Kernfusion bis 2050 Für die Strategie will die Regierung Japans möglichst zeitnah ein Expertengremium einrichten. Neben Regierungsstellen soll auch der private Sektor in Form von Investoren, kleiner Unternehmen und Startups an der Entwicklung des Prototypen beteiligt werden. Japan will so die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Industrie im Energiesektor sichern. Laut der japanischen Finanznachrichtenagentur Nikkei hat der japanische Premierminister Fumio Kishida Kernfusion bereits auf einer Pressekonferenz thematisiert, auf der es um saubere Energiegewinnung ging. Japan ist auch an ITER beteiligt Neben der EU, China, den USA, Südkorea sowie Russland und Indien ist Japan an dem Kernfusionsprojekt ITER in Südfrankreich beteiligt. An dem dortigen Reaktor wird bereits seit 2010 gebaut – Japan steuert 9 der 19 Ringfeldspulenmagnete sowie alle Magnetgehäuse zu dem Projekt bei. Im Rahmen des ITER-Projekts soll herausgefunden werden, inwieweit die Kernfusion für die Energiegewinnung geeignet ist. Japan plant, die dort gewonnenen Erkenntnisse in den eigenen Reaktor einfließen zu lassen. Bis zum Jahr 2050 will die japanische Regierung das Land kohlendioxidneutral gemacht werden. Teil des Planes, um dies zu erreichen, ist Atomkraft – und in Zukunft eben unter Umständen auch die Kernfusion. Im Jahr 2011, nachdem in Fukushima Daiichi durch ein Erdbeben und den folgenden Tsunami drei Kernschmelzen verursacht wurden, nahm Japan alle 50 im japanischen Netz verbliebenen Atomreaktoren vom Netz. Seit 2015 werden diese nach und nach wieder hochgefahren – bisher sind insgesamt neun Atomkraftwerke wieder ans Netz gegangen. via Nikkei Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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