Gemeinsam mit John Hopfield erhielt Geoffrey Hinton dieses Jahr den Nobelpreis für Physik für seine Grundlagenforschung zum Maschinellen Lernen. Der britisch-kanadische Forscher gilt als einer der wichtigsten KI-Pioniere. Gerade deshalb sollte es besonderes Gewicht haben, dass er in einem Interview mit der BBC prognostizierte, dass eine Wahrscheinlichkeit von 20 Prozent bestehe, dass künstliche Intelligenz in den nächsten 30 Jahren zur Auslöschung der Menschheit führt.


KI-Forscher betont die Gefahr der Technologie

Geoffrey Hinton lehrt als Professor an der University of Toronto und ist für seine bahnbrechenden Arbeiten rund um neuronale Netze bekannt. Er arbeitete unter anderem für Google und trieb dort KI-Technologien voran. 2023 kündigte er dann und kündigte an, sich auf die Aufklärung über die Risiken ungehinderter KI-Entwicklung zu konzentrieren. In der folgenden Zeit avancierte er dann zu einer zentralen Figur in der Debatte rund um künstliche Intelligenz und ihre ethische Nutzung.


Hinton sieht in der rasanten Entwicklung von KI nicht ausschließlich Chancen, sondern auch massive Risiken. Er warnt vor allem vor der Entwicklung von KI-Systemen, die intelligenter als Menschen sind und sich dadurch deren Kontrolle entziehen und eine existenzielle Bedrohung darstellen können. Was wie der Plot von „Terminator“ klingt, ist eine Gefahr, vor der nicht nur Hinton warnt.

Der Informatiker blickte im Interview auf seine Karriere zurück und zeigte sich überrascht davon, wie schnell die Entwicklung von künstlicher Intelligenz voranschreitet. Früher ging er davon aus, dass der heutige Stand der Technik erst in einigen Jahrzehnten erreicht sein werde. Expert:innen gehen heute aber davon aus, dass KI-Systeme, die intelligenter als Menschen sind, bereits in den nächsten 20 Jahren Realität werden könnten.

Es braucht mehr Regulierung

Hinton sieht die Verantwortung für die Reglementierung von KI klar bei den Regierungen. Die Kontrolle über deren Entwicklung könne nicht nur Marktkräften und kapitalistisch agierenden Unternehmen überlassen werden. Staatliche Regulierung, so der Forscher, sei dringend geboten, um die verantwortungsvolle Entwicklung von künstlicher Intelligenz zu gewährleisten.

Mit derartigen Ansichten ist Hinton unter KI-Forscher:innen nicht alleine. Es gibt allerdings auch andere Stimmen. Yann LeCun, der gemeinsam mit Hinton entscheidende Beiträge zur Entwicklung des Maschinellen Lernens leistete, ist optimistischer. Seiner Ansicht nach sei es deutlich wahrscheinlicher, dass KI dabei helfen, die Menschheit vor dem Aussterben zu bewahren, als dass sie der Grund für ihr Aussterben sein werde.

via The Guardian

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